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Wie die Gelsenwasser AG im Brennpunkt der Wasserprivatisierung stand (17.08.2005)

Hier sind in zeitlicher Reihenfolge die Berichte meiner Homepage über die Gelsenwasser AG gesammelt

-  SPD- Parteitag  will öffentliche und ortsnahe Wasserversorgung ( 22.11.2001 )

Der SPD- Bundesparteitag hat zur Wasserpolitik eine klare Position bezogen : Er ist gegen die Liberalisierung des Wassermarktes und will "das bewährte System der öffentlichen, wohnortnahen Wasserversorgung mit einer der weltweit höchsten Wasserqualitäten" erhalten.( vergl. Parteitagsbeschluss). Der Antrag kam vom SPD- Landesverband Bayern,. Hier hatte der Landtag mit allen Fraktionen gegen die Liberalisierung des Wassermarktes gestimmt, was wohl vom parteilosen Bundeswirtschaftsminister als Lobbyist der grossen Energie- und Wasserkonzerne immer noch vertreten wird.

Bereits vor 22 Jahren ( 1979 ) hatte der SPD- Landesparteitag NRW auf Grund eines Antrages meines damaligen SPD- Ortsvereins Höxter einen aehnlichen Beschluss durchgesetzt  ( vergl. Beschlusstext : Gegen Privatisierung der Wasserversorgung ), der nur in der örtlicher Presse als Zeitungsbericht des Westfalenblatts (Höxter ) erschien. Der damals ( und auch heute noch ) grösste deutsche Wasserkonzern, die Gelsenwasser AG,  versuchte, auf Grund von örtlichen  Beteiligungen in den Räumen von Höxter und Gütersloh  die Wasserversorgung des gesamten Regierungsbezirks Detmold zu zentralisieren und zu privatisieren.

Es hat dann immer noch 6 Jahre Kampf der Naturschützer und  des Einsatzes von verantwortungsbewussten Politikern bedurft, um damals den Wasserkonzern zu stoppen ( vergl. Bericht aus dem "IKT- Infodienst" 10/Januar 1988 : Wasser-Konzerne in NRW ). Auch jetzt noch wird die schlechte Finanzlage der Kommunen von den Wassermultis und ihren  Tochtergesellschaften ausgenutzt, um ins Wassergeschäft einzusteigen.. Der Bürger muss dann letztlich  über die Wasserpreise als Verbraucher die Finanzlücken stopfen, die durch die Steuererleichterungen für die Besserverdienenden entstanden sind, bzw. noch entstehen ( z. B. bei weiterer Herabsetzung des Spitzensteuersatzes ).
 

- Wasser als Objekt der Begierde (26.07.2003)

Unter dieser Überschrift stellt die Frankfurter Rundschau in einzelnen Berichten (s.  unten) die aktuelle Situation zur Liberalisierung und Privatisierung der Wasserwirtschaft dar, wo die weltweiten Konzerne trotz Widerstand von Politikern, Naturschützern und Bürgerinitiativen ihre nur kommerziell ausgerichteten Ziele weiter verfolgen.  ( vergl. "Wasser als Objekt der Begierde - Konzerne rangeln mit Kommunen um die Marktkontrolle",  Von wegen "Wasser für die Armen" - Die einst hochgelobte Privatisierung der Versorgung in Manila erweist sich als Debakel" , "Wassermarkt", "Zur Sache : Gelsenwasser" )

Ich habe in meiner politisch aktiven Zeit die Entwicklung dieser Energie- und Wasser- Konzerne besonders in den 70-er und 80-er Jahren als Kommunalpolitiker und Mitglied der Kritischen Aktionäre verfolgt und besitze jetzt noch Aktien von E.ON, RWE, Gelsenwasser, Rhenag und Thüringer Gas- Beteiligungs AG, die ich gerne Interessenten zur Verfügung stelle, welche in Hauptversammlungen interne Informationen sammeln wollen.
 

- Gelsenwasser heute und vor 20 Jahren (15.09.2003)

Heute : Als "Spielball" der Grossen bei 2 Stadtwerken gelandet ( vergl. FR vom 12.09.2003 : "Gelsenwasser geht an Stadtwerke - Wirtschaftsminister Clement billigt Transaktion")

Vor 20 Jahren : Eigene Expansion in Ostwestfalen gescheitert ( vergl. Bericht aus dem "IKT- Infodienst" 10/Januar 1988 und Informationsfilm "Börsenwasser")
 

- Wann werden die restlichen Gelsenwasseraktionäere "enteignet" ? (07.11.2003)

Die Grossaktionäre (die Dortmunder Stadtwerke AG und die Stadtwerke Bochum GmbH) erklären zwar : "gegenwärtig" noch nicht, aber wie sieht es in der Zukunft aus ?

Weiter ...........
 

- Wird die Gelsenwasser AG wie die Rhenag AG zerschlagen ? (13.02.2004)

Nach der Rhenag AG wird wohl nun auch der 2. "gewachsene" private Beteiligungskonzern von Gas- und Wasserwerken, die Gelsenwasser AG, die als  Deutschlands grösstes  privates Wasserunternehmen gilt, aufgeteilt (siehe Bericht aus Nr. 8/2004 der "ZEIT")
 

- Wer kauft Gelsenwasser ? (04.03.2004)

Deutschland grösstes Wasserunternehmen wird wohl zum Gewinn-"Spielball" der internationalen Konzerne .

Weiter zum FR-Bericht von heute : "Veolia durstig auf Gelsenwasser - Einstieg der Franzosen bei Deutschlands größtem privaten Wasserversorger eine von einer "guten Handvoll" Möglichkeiten"
 

- Was geschieht eigentlich mit Gelsenwasser ? (08.03.2004)

Auf der Hauptversammlung sollen die Konzerngewinne in der Wasser und Gas Westfalen GmbH gebündelt werden, die bereits 94,93 % der Anteile besitzt und bald (bei 95 %) mit dem "Squeeze-Out" die restlichen Aktionäre "enteignen" kann.

Weiter zur Einladung zur Hauptversammlung am 02.04.2004
Vergleiche auch die Berichte aus der "Frankfurter Rundschau" vom 04.03.2004 und aus der "Zeit", Nr. 08/2004!
 

- Keine "ausländische Übernahme" von Gelsenwasser (27.03.2004)

Deutschland grösstes Wasserunternehmen, die Gelsenwasser AG, bleibt in (deutschem) kommunal beherrschten Besitz.

Dazu : FR- Bericht vom 27.03.2004 : Gelsenwasser - "Veolia verliert die Bieterwettstreit"
 

- Mit der 100-%-igen Übernahme der Rhenag AG (neu) durch den RWE-Konzern und der "Enteignng" der Restaktionäre tauchen auch die über 50 Beiratsmitglieder unter (01.01.2005)

Kein Aussenstehender hat mehr die Möglichkeit, zu erfahren, was sich in der RWE- Tochter tut, welche Vergütungen diese Beiratsmitglieder (meist kommunale Spitzenbeamte) erhalten und zu welchen Bedingungen noch weitere Werksanteile privatisiert werden, da diese Mitglieder zur Verschwiegenheit verpflichtet sind, auch gegenüber den gewählten kommunalen Vertretern.

Ich veröffentliche  hier auf der Homepage  die Liste der betreffenden Beiratsmitglieder und der Beteiligungen nach dem Stand des letzten erschienenen Geschäftsberichtes von 2003. Dieser Bericht ist auch noch im Internet auf der Webseite der Rhenag AG (neu) zu erreichen. Ich kann nur hoffen, dass man auch in Zukunft den vollständigen Geschäftsbericht einsehen kann. Dann wäre es auch gut, wenn man die Höhe der Aufwendungen für Beiräte im Geschäftsbericht lesen könnte, was auch früher üblich war.

Diese Beiratsmitglieder bei den grossen privatisierten Energie- und Versorgungsunternehmen (RWE, VEW, Gelsenwasser,  Preussenelektra) waren nämlich ab den 60-er Jahren des vorigen Jahrhunderts in Verruf gekommen, mit relativ hohen Aufwandsentschädigungen als Instrument der Korruption genutzt zu werden, wobei ich auch entsprechende Erfahrungen gemacht hatte (vergl. meinen Bericht von 1995 mit dem Titel "Privatisierung fördert und legalisiert Korruption").  Squeeze-out- Verfahren mit Unternehmensübernahmen bzw. Fusionen, die zum Teil mit ihnen ermöglicht wurden, machen sie dann aber aus Sicht der Grossunternehmen überflüssig und lassen sie (und, oder ihre Aufwendungen) auch  "nur vom Papier" (d. h. aus dem Geschäftsbericht) verschwinden.
 

- Gelsenwasser AG heute und vor 20 Jahren (25.04.2005)

Ein Bericht der FR vom 21.04.2005 schildert die heutige Situation des größten deutschen Wasserunternehmens und spricht bei ihrer derzeitigen Organisation von "Rekommunalisierung" (vergl. Artikel "Hohe Erwartungen an Gelsenwasser - Größter deutscher Wasserversorger steht in der Kritik / Unternehmen baut auf Expansion in Deutschland )

Vor 20 Jahren (auch vor Landtagswahlen in NRW) wurden die Expansionspläne dieses damals vorwiegend von privaten Aktionären beherrschten Wasserkonzerns in Ostwestfalen (= Regierungsbezirk Detmold in NRW) zerschlagen, indem die dortigen Kommunen mit ihren aufkommenden rotgrünen Mehrheiten und Bürgerinitiativen einen grossräumiger Wasserverbund ablehnten.

Die damaligen Ereignisse werden in dem Bericht aus dem "IKT- Infodienst" 10/Januar 1988  - Herausgegeben von der Interessengemeinschaft zur Erhaltung der kommunalen Trinkwasserversorgung in Bayern (IKT) - mit dem Titel "Wasser-Konzerne in NRW" geschildert.

Ausserdem liegen dazu folgende Zeitungsberichte vor :

- Bericht der "Neuen Westfälischen" vom 01.04.1985 mit dem Titel "Statt Fehlbedarf Überangebot /70-Millionen-Projekt gescheitert - Matthiesen dreht Wasserverbund Ostwestfalen die Geldquellen zu"

- Bericht des "Westfalen- Blatts" vom 30.03.1985 mit dem Titel "Landesregierung sagt strikt Nein zum geplanten Verbund: Keine einzige Mark für Wasserleitung"

- Bericht des "Westfalen- Blatts" vom 04.04.1985 mit dem Titel "Klaus Matthiesen ließ Wasserverbund »sterben«  - Wie sich ein Minister verweigert und das Vertrauen verspielt". Hier ist deutlich die Parteinahme für den Wasserkonzern und die CDU im Landtagswahlkampf erkennbar. (Vorstandsvorsitzender der Gelsenwasser AG war CDU- MdL)

1983 wurde sogar zu den damaligen Ereignissen ein Film mit dem Titel "Börsenwasser", von dem ich noch eine Kopie besitze, gedreht (Vergl. dazu den Text des Prospekts).
 

- Gelsenwasser AG heute und vor 20 Jahren (25.04.2005), 2.Teil (15.08.2005)

Nicht nur der Tod von Traute Kirsch haben mich nach dem Bericht vom 25.04.2005 auf die Gelsenwasser AG wieder aufmerksam gemacht. Es ist vor allem die Frage, ob die Übernahme durch die beiden Stadtwerke Dortmund und Bochum eine Kommunalisierung ist ?

Weiter (auch mit dem 1.Teil) .........