Zurueck zur Vorseite
Zurueck zur Homepage
Wann werden die restlichen Gelsenwasseraktionäere "enteignet" ? (07.11.2003)

Die Grossaktionäre ( die Dortmunder Stadtwerke AG und die Stadtwerke Bochum GmbH  ) erklären dies zwar "gegenwärtig" noch nicht, aber wie sieht es in der Zukunft aus ?

Ich erhielt jedenfalls über meine Bank bereits ein freiwilliges Barabfindungsangebot für meine Gelsenwasseraktie. ( vergl. Anlage :  Schreiben zur freiwilligen Barabfindung der Gelsenwasseraktie), das von der Wasser und Gas Westfalen GmbH unterbreitet wurde.

"Der Unternehmensgegenstand der Wasser und Gas Westfalen GmbH umfasst den Erwerb und die Verwaltung von Vermögensgegenständen jeder Art, speziell von Beteiligungen auf dem Wasser- und Energiesektor. Die Wasser und Gas Westfalen GmbH hat bislang außer der Verwaltung eigenen Vermögens keine weitere operative Geschäftstätigkeit, mit Ausnahme des Erwerbs der GELSENWASSER-Aktien vor diesem Pflichtangebot, entfaltet. Die Wasser und Gas Westfalen GmbH beschäftigt keine Arbeitnehmer und hält keine weiteren Beteiligungen" ( so im Angebot).

Der Anbieter gehört je zur Hälfte den beiden Grossaktionären und kann ggf, bereits zusammen über etwa 87 % der Gelsenwasseraktien verfügen.

Die ausfürliche Angebotsunterlage ist hier abrufbar.

Hier findet man u. a. eine Erklärung der komplizierten Beteiligungsstruktur, die hier graphisch dargestellt wird :

Was sich hier unter verschachtelten privaten Rechtsformen  mit kommunalen Beteiligungen später entwickelt, kann noch nicht gesehen werden.

Es heisst zwar im Angebot :

"Die Dortmunder Stadtwerke AG und die Stadtwerke Bochum GmbH beabsichtigen gegenwärtig nicht, die Zulassung der Aktien zum Amtlichen Markt sowie im Freiverkehr zu beenden ("Delisting") oder die Beendigung zu veranlassen. Die Dortmunder Stadtwerke AG und die Stadtwerke Bochum GmbH beabsichtigen gegenwärtig auch nicht, nach Durchführung des Pflichtangebots die Beschlussfassung der Hauptversammlung der GELSENWASSER AG über die Übertragung der Aktien der übrigen Aktionäre auf die Dortmunder Stadtwerke AG, die Stadtwerke Bochum GmbH und/oder auf den Bieter gegen Gewährung einer angemessenen Barabfindung ("Squeeze-Out") herbeizuführen und/oder ein Delisting anzustreben."

Aber man will ja Kosten sparen  Und das ist eine der wichtigsten Begründungen des "Squeeze-Out", auf Deutsch der "Enteignung" durch den Grossaktionär.

Auch die "Absichten im Hinblick auf die künftige Geschäftstätigkeit der GELSENWASSER AG" werden im Angebot klargelegt : Hierzu heisst es u. a.

"Entsprechend ihrer Stellung als Strategische Investoren beabsichtigen die Dortmunder Stadtwerke AG sowie die Stadtwerke Bochum GmbH die GELSENWASSER AG als eigenständiges Unternehmen fortzuführen. Die unternehmerische Einheit der GELSENWASSER AG mit klaren privaten Strukturen soll erhalten bleiben und ausgebaut werden"..

Wenn man dann auch allein schon die mengenmässigen Machtverhältnisse  sieht ( Gelsenwasser ist das weitaus grösste Wasserunternehmen Deutschlands), dann wird der Trend eher zur Privatisierung neigen als umgekehrt zur kommunalen Daseinsvorsorge.