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Gelsenwasser geht an Stadtwerke

Wirtschaftsminister Clement billigt Transaktion

DÜSSELDORF (rtr). Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) hat dem Verkauf der Eon-Tochter Gelsenwasser an ein Stadtwerke-Konsortium zugestimmt und damit die letzte Hürde vor dem Eigentümerwechsel aus dem Weg geräumt. Deutschlands größter Energiekonzern erfüllt mit der Veräußerung eine weitere Auflage, die das Ministerium an seine Sondererlaubnis für die Fusion von Eon und Ruhrgas geknüpft hatte.

Mit dem Verkauf von Gelsenwasser an die beiden Ruhrgebiets-Stadtwerke von Bochum und Dortmund gehe der Gas- und Wasserversorger an einen von Eon und der neuen Tochter Ruhrgas unabhängigen strategischen Investor, sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums. Dies sei erklärtes Ziel der Auflage gewesen.

Eon hatte den Verkauf an das Stadtwerke-Duo Ende Juli angekündigt. Für seine 80,5-prozentige Gelsenwasser-Beteiligung erwartete der Konzern nach eigenen Angaben einen Erlös von rund 500 Millionen Euro.

Eon hatte bereits im Juli mit dem Verkauf seiner Bayerngas-Beteiligung an fünf Stadtwerke in Süddeutschland eine Auflage der Ministererlaubnis erfüllt. Weitere Vorgaben sind noch bis Anfang nächsten Jahres abzuarbeiten. Dazu gehört der Rückzug von Eon aus dem ostdeutschen Ferngasunternehmen Verbundnetz Gas (VNG) in Leipzig.

Unterdessen prüft das nordrhein-westfälische Innenministerium, ob die Übernahme der börsennotierten Gelsenwasser durch zwei Kommunen mit der Gemeindeordnung des Landes vereinbar ist. Noch sei nicht absehbar, wann die Untersuchung abgeschlossen sei, sagte eine Sprecherin. Die oppositionelle CDU hatte den Vorwurf der Verstaatlichung privater Unternehmen erhoben und kritisiert, es gebe keine ordnungspolitische Grundlage. In der Branche wird darauf hingewiesen, dass die Landesregierung den Verkauf von Gelsenwasser an Bochum und Dortmund stets befürwortet hatte. Neben diesem Konsortium hatten sich noch drei andere Gruppen um Gelsenwasser beworben, darunter der Mannheimer Regionalversorger MVV zusammen mit den Hamburger Wasserwerken sowie der französische Wasserkonzern Veolia zusammen mit den Stadtwerken Düsseldorf.

In Gelsenwasser nahe stehenden Kreisen wird damit gerechnet, dass Deutschlands größter privater Wasserversorger weiterhin als privat geführtes Unternehmen fortbestehe und an der Börse notiert bleibe.

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Copyright © Frankfurter Rundschau online 2003
Dokument erstellt am 11.09.2003 um 18:16:39 Uhr
Erscheinungsdatum 12.09.2003