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Oberhessische Zeitung (Alsfeld) vom 19.02.2004

"Attac verbreitet die Unwahrheit"

OVAG-Vorstandssprecher Rainer Schwarz korrigiert Bericht der Gruppierung

ALSFELD ()."Die OVAG wäre der ideale Partner der Gemeinden und Kommunen im Wetteraukreis, im Vogelsbergkreis sowie im Landkreis Gießen, wenn es darum geht, die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zu übernehmen". Damit widerspricht Rainer Schwarz, Vorstand der Obet hessischen Versorgungsbetriebe , vehement "Attac Alsfeld". Diese Gruppierung hatte in einem Schreiben die Abgeordneten der drei betroffenen Kreise aufgefordert, ihre Mitglieder in der Verbandsversammhmg des ZOV (Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe) dahingehend zu beeinflussen, Übernahmeangebole für Wasser zu stoppen. "Ideal wäre eine derartige Lösung nicht nur wegen der in vielen Jahrzehnten erarbeiteten Kompetenz und Zuverlässigkeit in unserem Unternehmen. Vielmehr garantieren ZOV und OVAG als bodenständige und dennoch innovative Partner, dass die ureigensten Anliegen der Menschen in der Region kontinuierlich gewährleistet sind"; konkretisiert Rainer Schwarz.

Gerade deswegen ist ihm die in dem Papier von "Attac Alsfeld" geäußerte Meinung völlig unverständlich. "Die Liberalisierung des Wassermarktes ist unumgänglich", erläutert der OVAG-Vorstand. "Was aber ist besser für die Menschen: Wenn sich ein Multi, der seinen Sitz womöglich auf einem anderen Kontinent hat, um die Versorgung mit unserem wertvollsten Lebensrnittel kümmert oder ein kommunales Unternehmen, das in der Region seit über 90 Jahren gewachsen ist und sehr wohl um die Belange der Bewohner weiß?" Sollten die Verantwortlichen von "Attac Alsfeld" tatsächlich nicht wissen, welche Konsequenzen die Übernahmen von Wasserrechten durch einen multinational tätigen Konzern für die Betroffenen nach sich ziehen können, empfiehlt ihnen Rainer Schwarz die Lektüre des Buches "Blaues Gold", verfasst von den Globalisierungskritikern Maude Barlow und Tony Clarke. Die dort geschilderten Auswüchse wären unter der Regie des ZOV und der OVAG mit Sicherheit ausgeschlossen.

Schreibe "Attac Alsfeld" von einem "nicht zu verantwortenden Schritt in Richtung Entdemokratisierung", sei dies bei einer Übernahme durch ZOV und OVAG gerade nicht der Fall. "Attac müsste doch bekannt sein, dass in der Verbandsversammlung des ZOV die gewählten politischen Vertreter der drei Landkreise sitzen, mithin die Interessenvertreter der Region. Wie man auf einem liberalisierten Markt effizient und effektiv, im Sinne der Bürgerinnen und Bürger, noch demokratischer deren Rechte wahren könnte, erscheint mir schleierhaft." Zumal das ZOV-Konzept eindeutig vorsehe, die Wasserrechte bei den Kommunen zu belassen.

Bewusst oder unbewusst, so Rainer Schwarz, verbreite "Attac Alsfeld" in einem weiteren Punkt die Unwahrheit, in dem die Gruppierung behaupte, bisher habe der Vorstand der OVAG die Übernahme durch einen "Multi" nicht ausgeschlossen. "Genau das Gegenteil trifft zu", korrigiert Rainer Schwarz diese Falschmeldung. "Es ist die vielfach geäußerte Firmenpolitik, dass die OVAG unter allen Umständen ein kommunales Unternehmen bleibt. Dies deckt sich übrigens auch mit den Aussagen der entscheidenden Politiker in den drei Landkreisen."