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Landesbanken unter Druck

Verband erwartet Übernahmen

Frankfurt a.M. · 12. Mai · sal · Der Wegfall der Staatsgarantien für die Landesbanken wird weitere Institute unter das Dach stärkerer Partner treiben. Davon geht der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) aus. Zwar vertrauten alle Institute für die Zeit nach dem 19. Juli auf neue Geschäftsmodelle, die im Kern einen engeren Leistungs- und Haftungsverbund mit den Sparkassen vorsehen würden, "doch ohne Verdichtung wird es nicht gehen", meinte Thomas Fischer. "Sie müssen kritische Masse bilden", sagte der neue VÖB-Präsident.

Fischer, der an der Spitze der WestLB in Düsseldorf steht, geht davon aus, dass es am Ende dieses Prozesses lediglich noch drei oder vier eigenständige Institute dieser Art geben wird. Unterm Strich sieht der Manager die öffentliche Finanzgruppe allerdings für die Zukunft gewappnet. Die Landesbanken würden die Herausforderungen "aus einer starken Ausgangsposition offensiv annehmen".

Der VÖB vertritt als Spitzenverband der deutschen Kreditwirtschaft 62 Mitglieder, darunter die bundes- und ländereigenen Förderbanken. Die aggregierte Bilanzsumme der VÖB-Institute hat sich im vergangen Jahr "trotz der angespannten konjunkturellen Gesamtlage" (Fischer) um drei Prozent auf 1954 Milliarden Euro erhöht.

Als eine "Herausforderung ersten Ranges" bezeichnete Fischer den demografischen Wandel in Deutschland. Die Banken müssten sich bei ihrer Produktplanung und -gestaltung darauf einstellen, dass sich das Anlage-, Spar- und Vorsorgeverhalten ihrer Klientel ändere und der Anteil alter Menschen unter den Kunden wachsen werde. Der VÖB-Präsident forderte eine familienfreundlichere Politik.

Zu Spekulationen über einen Aufsichtsratsposten bei der Deutschen Börse sagte Fischer, darüber könne man mit ihm unter bestimmten Voraussetzungen reden. Der Vorsitz komme aber auf keinen Fall in Frage.

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Dokument erstellt am 12.05.2005 um 13:44:38 Uhr
Erscheinungsdatum 13.05.2005