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Helaba kauft Sparkasse

Landesbank kommt privaten Großbanken zuvor

In Deutschland wird erstmals eine Sparkasse verkauft. Für 725 Millionen Euro übernimmt die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) die Frankfurter Sparkasse (Fraspa). Private Wettbewerber aus dem
In- und Ausland waren chancenlos.

VON BERND SALZMANN

Frankfurt a. M. · 16. Mai · Der Helaba-Konzern wird künftig auch mit Privatkunden und kleinen Mittelständlern Geschäfte machen. Nach monatelangen Gesprächen ist der Erwerb der Fraspa so gut wie perfekt. Die Landesbank und die Träger der Sparkasse - der Bürgerverein Polytechnische Gesellschaft und die Stadt Frankfurt - unterschrieben am Samstag eine Eckwertevereinbarung. In einer Erklärung bezeichneten sie das Ergebnis ihrer Verhandlungen als "fair und marktgerecht".

Die Gespräche am Finanzplatz Frankfurt wurden bundesweit aufmerksam verfolgt. Bis zuletzt hatten private Großbanken darauf gehofft, die exklusiven Verhandlungen könnten doch noch scheitern. Dann wäre es womöglich zu einem öffentlichen Bieterverfahren gekommen.

Die Fraspa, die zu den Top Ten der deutschen Sparkassen zählt, hat in einer der wirtschaftsstärksten Regionen Europas 700 000 Kunden. Nach dreistelligen Millionenverlusten im Firmenkreditgeschäft war das Institut im vorigen Jahr auf Partnersuche gegangen.

Erleichtert reagierte der Deutsche Sparkassen- und Giroverband auf die Entscheidung. Sparkassen-Präsident Dietrich Hoppenstedt sagte, die Einigung liege "im Interesse der Bürgerinnen und Bürger Frankfurts, der Stadt Frankfurt, aber auch der gesamten Sparkassen-Finanzgruppe". Von einem "zukunftsweisenden Schritt für den Bankenstandort Frankfurt" sprach Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU).

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Copyright © Frankfurter Rundschau online 2005
Dokument erstellt am 16.05.2005 um 18:00:09 Uhr
Erscheinungsdatum 17.05.2005