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Bertelsmann-kritische Tagung "Das Schattenkabinett aus Gütersloh"

Am Samstag, 27.10. nahmen in Frankfurt/M. über 220 Gäste aus Gewerkschaften, Personalräten, sozialen Bewegungen, Studierendenschaften sowie Einzelpersonen aus ganz Deutschland an der bertelsmannkritischen Tagung "Das Schattenkabinett aus Gütersloh" teil. Über die Tätigkeiten der
Bertelsmann-Stiftung und ihrer Ableger CHE und CAP, wurde informiert; diese wurden kritisch gewürdigt, politische Handlungsperspektiven entwickelt.

Die Bertelsmann-Stiftung ist eine die mächtigste Denkfabriken im Lande. Sie berät die politische Macht und greift selbst aktiv in die Politik auf allen Ebenen von Regierungspolitik bis zur Kommune und Netzwerke von Einzeleinrichtungen ein. Dabei versucht sie, wesentliche Bereiche der Gesellschaft nach betriebswirtschaftlichen Modellen  und mit Hilfe managerialer Motivationstechniken zu "optimieren".

Die soziale Umverteilung von unten nach oben wie Hartz IV die Gesundheitsreform, die Einführung von Studiengebühren, Abwälzung gesellschaftlicher Kosten auf die Einzelnen, Unterstützung von undemokratischen kostenträchtigen Privatisierungsvorgängen sind von der Bertelsmann-Stiftung mitentwickelt worden. Ebenso greift das Bertelsmann-Instiut CAP mit Vorschlägen zur verstärkten Militarisierung und mit kriegerischen Denkschablonen für den außereuropäischen Einsatz deutschen
Militärs in die Internationale Politik ein. Wirklich demokratisches Denken ist diesem Eliten-Netzwerk fremd.

Die Mittel für ihre überaus umtriebigen Aktivitäten, wesentliche Bereiche der Gesellschaft betriebswirtschaftlichen Modellen und manageriellen Motivationstechniken zu unterwerfen, erhält die Stiftung durch den Status der Gemeinnützigkeit, die es ihr erlaubt, die Millionengewinne des Bertelsmann-Konzerns der Steuer vorzuenthalten.

Die Kongressteilnehmer/innen verabschiedeten einen Aufruf, Bertelsmann die Gemeinnützigkeit abzuerkennen. Parteistiftungen, Gewerkschaften und Hochschuleinrichtungen sollen die Zusammenarbeit mit der Bertelsmann-Stiftung beenden.

Darüberhinaus solidarisierten sich die Kongressteilnehmer/innen mit dem Boykott des CHE-Rankings an der ASFH Berlin. Sie sehen darin eine Handlungsperspektive auch für andere Hochschulen.