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Oberhessische Zeitung (Alsfeld)

Mittwoch, 17. August 2005

Internationaler Spitzenreiter bei Wasserpreisen

FRANKFURT (Ihe). Die hessischen Städte und Gemeinden sind Spitzenreiter bei den Wasserpreisen. „Hessen schneidet im internationalen Vergleich noch schlechter ab als die Bundesrepublik insgesamt, die nach einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft bereits einen unrühmlichen Spitzenplatz einnimmt", sagte der Vorsitzende der IHK-Arbeitsgemeinschaft Hessen, Joachim von Harbou, in Frankfurt,

Zwischen 2,65 Büro in Einhausen (Kreis Bergstraße) und 8,19 Euro in Lorch (Rheingau) variieren die Gesamtpreise von Frischwasser und Abwasser pro Kubikmeterin den Gemeinden. Die elf hessischen Industrie- und Handelskammern hatten erstmals in allen 426 hessischen Kommunen die Preise für Frischwasser und Abwasser erhoben.

„Die sichtbar gewordene Schere zwischen dem günstigsten Anbieter von Frischwasser und der teuersten Kommune beträgt fast 400 Prozent", sagte von Harbou. So kosten in Einhausen 1000 Liter Frischwasser 85 Cent, in Lorch 4,15 Euro. Bei den Abwassergebühren liegen die teuerste und die günstigste Gemeinde in der mittelhessischen Region: In Heuchelheim kostet der Kubikmeter Abwasser l,02 Euro. in Kirtorf mit fünf Euro fast fünf Mal so viel.

Das Wirtschaftsministerium in Wiesbaden teilte mit, dass in Hessen gegen acht Wasserversorger Kartellverfahren wegen des Verdachts auf überhöhte Preise für Trinkwasser laufen. Dass das Wasser in den Taunusgemeinden besonders teuer i st, hängt vor allem mit den natürlichen Gegebenheiten zusammen. „Das Wasser ist im Schiefergebirge schwer zu fördern", sagte von Harbou.

Durchschnittlich schlägt in Deutschland der Kubikmeter Frischwasser mit 1,61 Euro und der Kubikmeter Abwasser mit l,92 Euro zu Buche.