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Verkauf der WestLB lohnt sich nicht

Finanzminister Linssen will die Anteile des Landes Nordrhein-Westfalen doch behalten

VON ANNIKA JOERES

Düsseldorf. Nordrhein-Westfalen will seine Anteile an der WestLB nun doch behalten. "Den Verkauf sehe ich nicht", sagte Finanzminister Helmut Linssen (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf. Damit beendete er einen monatelangen Streit zwischen den Eignern der drittgrößten deutschen Landesbank und möglichen Käufern.

Das Land Nordrhein-Westfalen hält 38 Prozent an der WestLB, die Hälfte der Bank gehört den Sparkassenverbänden Westfalen und Rheinland. Lange hatte der Verkauf der WestLB als sichere Einnahmequelle für die schwarz-gelbe Landesregierung gegolten.

Seit der Gewinnwarnung vom Montag ist jedoch klar, dass der Verkauf derzeit wenig einbringen würde. Die WestLB hatte mitgeteilt, dass sie wegen "erheblicher Kursverluste" bei strukturierten Wertpapieren in den vergangenen Wochen in diesem Jahr mit einem Verlust von mehr als 100 Millionen Euro rechnet.

Die Sparkassenverbände lehnten einen Kommentar zu Linssens Kehrtwende ab. "Wir wollen erst einmal das Gutachten vom 20. November abwarten", heißt es beim westfälisch-lippischen Sparkassenverband. Die Verbände hatten sich bislang für den Verkauf an die badenwürttembergische Landesbank LBBW ausgesprochen. Die Landesregierung befürchtet dadurch einen Machtverlust und hat sich wegen der Verkaufspläne mit den Sparkassen zerstritten.

Auch politisch ist die Abkehr brisant, denn der Verkauf ist ein zentraler Punkt im Koalitionsvertrag von CDU und FDP. Aus dem Erlös sollte etwa ein Innovationsfonds für Wissenschaft und Bildung finanziert werden. In seiner schmallippigen Regierungserklärung äußerte sich Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) am Mittwoch jedoch nicht mehr zu den Verkaufsplänen.

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Dokument erstellt am 14.11.2007 um 17:24:01 Uhr
Erscheinungsdatum 15.11.2007