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Kommentar
University
VON GEORG LEPPERT
Wer auf dem Campus Westend der Goethe-Universität spazieren geht,
fühlt sich schnell wie in einem Film über eine Hochschule in
den USA. Schmucke Gebäude, viel Grün, ein Teich als zentrales
Element des Geländes. Harvard, Yale, Princeton und Stanford sehen
auch nicht viel besser aus.
Doch nicht nur äußerlich geht die Frankfurter Hochschule den
US-amerikanischen Weg. Das hat auch der Alumni-Tag am Samstag wieder
gezeigt. Die Abgänger sollen die Goethe-Universität nicht nur
in guter Erinnerung behalten, sie sollen ein Teil des Lebens an der
Hochschule bleiben, sollen sich einbringen, wenn es um die Entwicklung
ihrer Universität geht. Und nicht zuletzt sollen sie es als
selbstverständlich empfinden, die Alma Mater auch finanziell zu
unterstützen.
Dieses Konzept hat sich vor allem in den USA bewährt. Und warum
sollten nicht auch in Deutschland Hochschulabsolventen dieses
Engagement für ihre Uni zeigen? Der Alumni-Tag war sicherlich ein
gelungener Anfang zur Einbindung der Ehemaligen.
Aber das Streben nach einer Amerikanisierung muss auch ein Ende haben -
und zwar dann, wenn es um die Privatisierung der Hochschule geht. Die
Goethe-Universität ist eine staatliche Hochschule, die eine
Verantwortung für das Bildungssystem in Deutschland hat. Sie kann
nicht einfach nur auf imageträchtige Exzellenzprojekte setzen,
sondern muss ein vielfältiges Studienangebot bieten.
Und sie muss sich auch um Studierende kümmern, die weder reich
noch unglaublich talentiert sind. Dass sich am Status der Hochschule in
absehbarer Zeit nichts ändern soll, ist beruhigend.
Alumni-Tag: Ein Wiedersehen alter Kommilitonen
Steinberg und Corts: Keine Uni-Privatisierung
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Copyright © FR online 2006
Dokument erstellt am 01.10.2006 um 19:52:04 Uhr
Letzte Änderung am 01.10.2006 um 20:52:24 Uhr
Erscheinungsdatum 02.10.2006