Absender: "Ger.old Kor.bus"
Empfänger: <bahn@listen.attac-netzwerk.de>
Datum: 10. Aug 2006 11:10
Betreff: [bahn] Trauer um Henry Mathews
Am Sonntag, 30. Juli, starb Henry Mathews überraschend am zweiten Tag seines
Urlaubs in Schweden. Gerade 40 Jahre jung wurde ein mutiger Kämpfer für eine
gerechtere Welt und gegen Profitdiktatur mitten aus dem Leben gerissen. Die
Trauer um diesen Verlust ist groß. Henry Mathews wirkte in vielen Bereichen des
gesellschaftlichen Lebens, auf nationaler und internationaler Ebene.
Insbesondere verbindet sich sein Name mit dem Dachverband der Kritischen
AktionärInnen. Zurück lässt er seine fassungslosen Freundinnen und Freunde,
seine Angehörigen und seine Liebsten, vor allem seine Lebensgefährtin, seine
Tochter und seine Eltern.
Es war 1986, da setzte Henry Mathews zusammen mit Helmut Paschlau und Axel
Köhler-Schnura seine Unterschrift unter das Gründungsprotokoll eines Vereins,
der die Aktionärshauptversammlungen in Deutschland verändern sollte. Im
Naturfreundehaus Solingen wurde der Dachverband der Kritischen
Aktionärinnen und Aktionäre aus der Taufe gehoben.
Gesellschaftspolitisch interessiert richtete der Landschaftsgärtner Henry
Mathews bereits während seiner Ausbildung zunehmend sein Augenmerk auf die
üblen Praktiken des Schering-Konzerns. In diesem Kontext lernte er die
BUKO-Pharmakampagne und die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) kennen.
Nach dem Modell des Netzwerkes der CBG hob er das SCHERING-Aktionsnetzwerk
(SCHAN), einen internationalen Verbund zur kritischen Begleitung des Berliner
Pharma-Multis, aus der Taufe. Mit 20 Jahren am Scheideweg, seine Karriere als
Landschaftsgärtner weiter zu verfolgen oder aus der konzernkritischen
Berufung einen Beruf zu machen, nahm er das Angebot an, Geschäftsführer
der CBG zu werden. Parallel dazu entwickelte er eine umfangreiche
journalistische Tätigkeit.
Als Anfang der 90er Jahre klar wurde, dass der Dachverband der Kritischen
AktionärInnen auf rein ehrenamtlicher Basis nicht mehr zu führen ist, nahm
Henry Mathews die Herausforderung eines Geschäftsführerpostens bei den
Kritischen AktionärInnen an. Seitdem ist die Entwicklung des Dachverbandes von
einem kleinen Verein engagierter KonzernkritikerInnen hin zu einer starken
Vertretung Tausender AktionärInnen untrennbar mit seinem Namen verbunden.
Doch es blieb nie bei der Beschränkung auf die Verwaltung und Vertretung
von Aktionärsrechten. Wo immer Menschenrechte, Demokratie, Ökologie und soziale
Rechte in Gefahr waren, engagierte sich Henry Mathews. Besonders verbindet sich
mit seinem Namen auch der Kampf gegen Nazis und Faschismus. Als Mitbegründer
der Kampagne ?Nie wieder!? setzte er alles daran, das faschistische Kapitel in
Form der IG FARBEN endlich zu beenden und das Restvermögen dieses Mord-Konzerns
den Opfern und Hinterbliebenen zugänglich zu machen.
Henry Mathews war tatkräftig. Seine Träume einer besseren, gerechteren Welt gab
er zu keiner Zeit auf, sondern verfolgte sie aktiv, konsequent und ideenreich.
Er erkannte das Profitprinzip als zentrales Hemmnis und setzte den Hebel dort
an. Von Jahr zu Jahr wurde er auf einer stetig wachsenden Zahl von
Aktionärs-Hauptversammlungen zum Ankläger der Konzernvorstände. Er war
Kommunist, zeitweilig organisiert in der PDS/Linkspartei, verpflichtet den
Unterdrückten und Ausgebeuteten. Auch wenn der Dachverband der Kritischen
AktionärInnen sein Hauptwirkungsfeld war, so hinterließ er Spuren in
zahlreichen anderen gesellschaftlichen Feldern, sowohl national als auch
international.
Henry Mathews war mutig. Furchtlos trat er den Mächtigen entgegen. Auf den
Hauptversammlungen der Konzerne und Banken sagte er den Vorständen, die die
Fäden der Welt in der Hand halten, ohne Zögern ins Gesicht, was er von ihnen
hielt. Auf Pressekonferenzen, Demonstrationen, Foren und Podien
unterschiedlichster Art trat er dem Unrecht des Kapitalismus entgegen. Auch die
Anwesenheit Tausender durchaus nicht immer wohlgesonnener ZuhörerInnen auf den
Aktionärsversammlungen machte ihn nicht im geringsten bange.
Henry Mathews war sensibel. Freundschaften rangierten an erster Stelle.
Geprägt von tiefer Ehrlichkeit eckte er oft an, was er aber niemals scheute. Er
war sehr unglücklich darüber, dass er viele Beziehungen nicht so pflegen und
entwickeln konnte, wie sie es verdienten und er sich das wünschte. Darunter
insbesondere das Verhältnis zu seiner geliebten Tochter.
Henry Mathews war ein Grenzgänger. Er vermochte es, Menschen
unterschiedlichster Auffassungen und gesellschaftlicher Herkunft
zusammenzubringen. Er sah stets zuerst das Menschliche und erst in zweiter
Linie politische und andere Haltungen. Er hörte zu und folgte den Argumenten
ohne ideologische Verbrämung. Zugleich war er streitbar, scheute keinen
Konflikt und vermochte es so, gedankliche Ghettos zu überwinden und
gegensätzliche Meinungen in die Diskussion zu bringen.
Am 30. Juli 2006 war Henry Mathews zusammen mit seiner Lebensgefährtin soeben
in Nordschweden angekommen und hatte das gemeinsame Gepäck in einem Kanu
verstaut. Vor ihm lag die in der Sonne glänzende Fläche eines Binnensees.
Sieben Tage wollten sie gemeinsam die Wildnis erkunden, paddeln bis zu einem
geeigneten Liegeplatz, sich für die Nacht einrichten und am nächsten Tag zu
neuen Zielen aufbrechen. Nach wenigen Stunden war das Abenteuer zuende. Henry
Mathews erlitt einen Herzstillstand und stürzte ins Wasser. Ein mutiges
Kämpferherz hatte aufgehört zu schlagen. Wir trauern.
4. August 2006, taz NRW
Deutschland im Aktienfieber, die Börse boomt - und was machen die Linken? Das
fragte sich die taz vor sechs Jahren und fand die Antwort in einem ganzseitigen
Porträt des "letzten Aktienfeindes": Henry Mathews mache, was er
schon immer gemacht habe: "protestieren und kritisieren".
So ist es geblieben. Bis heute blieb der Geschäftsführer des kleinen
Dachverbandes der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre ein Stachel im Fleisch
der großen Konzerne. Der Kölner war das auf den Hauptversammlungen der Republik
nicht zum Schweigen zu bringende nervige Gewissen der Vorstände. Ob fehlende
Umwelt- und Sozialstandards, ausbleibende Entschädigungszahlungen für
Zwangsarbeiter oder Rüstungsgeschäfte - Mathews las ihnen die Leviten. Er
attackierte die Lufthansa wegen ihrer Beteiligung an der Abschiebung von
Flüchtlingen. Dem Adidas-Konzern attestierte er, dessen drei Streifen stünden
"für Ausbeutung, für das Ausnutzen von Armut, Arbeitslosigkeit und
undemokratischer Verhältnisse". Und der Deutschen Bank bescheinigte er
noch im Frühjahr dieses Jahres: "Das Unternehmen hat kein soziales
Gewissen." Ein regelrechter Plagegeist wider die kapitalistische
Profitlogik.
Dabei hatte alles mit einem Zufall begonnen. Mitte der Achtzigerjahre entdeckte
der junge Mathews in einem Dritte-Welt-Laden in Westberlin ein Flugblatt der
Buko-Pharmakampagne. Der aufmüpfige Abiturient hatte ein Ventil gesucht für
seine Systemkritik, und nun fand er es beim Bundeskongress
entwicklungspolitischer Aktionsgruppen. Mathews engagierte sich in der Berliner
Ortsgruppe. Auch im "Schering-Aktionsnetzwerk" wurde er aktiv. Sein
dabei entstandenes Buch "Schering - die Pille macht Macht" landete
vor Gericht.
Nach einer Gärtnerlehre verließ Mathews kurz vor dem Mauerfall Berlin. Ein
Semester studierte er Landschaftsbau in Gießen, danach pendelte er zunächst von
Job zu Job. Unter anderem betätigte er sich als Redakteur bei der Aachener
Stadtzeitung Klenkes. Als freier Journalist schrieb er auch für die taz,
beispielsweise über dioxinverseuchte Sportplätze in Solingen.
Als der Dachverband der Kritischen Aktionäre 1991 eine hauptamtliche
Geschäftsführerstelle einrichtete, erschien Mathews als genau der richtige
Mann. Die Tätigkeit wurde für ihn zur Lebensaufgabe. Anfangs hätten "die
Vorstände noch versucht, unsere Themen ganz abzubügeln. Inzwischen müssen sie
antworten, weil das öffentliche Interesse zu groß ist", zog der Konzernkritiker,
der auch im persönlichen Umgang nicht gerade pflegeleicht war, in seinem
letzten taz-Interview im März Bilanz.
Am 30. Juli starb Henry Mathews in seinem Sommerurlaub in Schweden an
einem Herzinfarkt. Er wurde nur 40 Jahre alt.Seine Stimme wird fehlen.
Pascal Beucker
04.08.06, Neues Deutschland
"Einschüchtern lassen unsere Freunde und wir uns weder durch staatliche
noch durch private ?Rechts?-Maßnahmen, denn unser Widerstand gegen umwelt- und
sozialfeindliche Machenschaften der Konzerne ist für eine demokratische
Gesellschaft dringend notwendig." Dieses Statement ist typisch für Henry
Mathews, den kritischen Aktionär und Journalisten. Auf zahllosen
Hauptversammlungen großer Konzerne hat er das Wort ergriffen, in
Zeitungsartikeln und Interviews hat er beklagt, dass viele Multis
Menschenrechte und Umweltschutz der Profitmaximierung und dem Shareholder Value
unterordnen. Nun wird man diese Stimme nicht mehr hören. Henry Mathews starb
erst 40-jährig im Urlaub in Schweden bei einer Kanu-Tour. Als Todesursache
wurde Herzversagen festgestellt.
Der gebürtige Berliner machte zunächst eine Ausbildung als Landschaftsgärtner
und war später bei der alternativen Stadtzeitung "Klenkes" in Aachen
als Journalist tätig. Sein stark am Gerechtigkeitsgedanken orientiertes
Wesen erlaubte es ihm schon damals nicht, unparteiisch zu sein, berichten
Weggefährten. Mathews konzernkritisches Engagement begann bei einer
Auseinandersetzung mit dem Pharma-Unternehmen Schering. In der Folge wurde er
Geschäftsführer der Coordination gegen Bayer-Gefahren (CBG) und übernahm 1993
die Leitung der Geschäftsstelle des Dachverbands der Kritischen Aktionäre in Köln.
"Henry war nicht nur ein guter Organisator und Verwalter, er war auch ein
politischer denkender Mensch, der gut schreiben und sich öffentlich gut
artikulieren konnte", beschreibt ihn Paul Russmann, einer der
Vorstandskollegen im Dachverband. "In dieser Kombination findet man
das selten." Kollege Bernd Moritz schätzte die "sehr verbindliche
Art" von Mathews. "Es war immer klar, wo er stand. Trotzdem konnte er
immer mit Leuten sprechen, die die nterschiedlichsten Positionen hatten."
Mit großer Bestürzung reagierte der Vorstand des Bundesverbandes
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) auf die Todesnachricht. In deren Vorstand
hatte Mathews die Kritischen Aktionäre von 1995 bis 1998 vertreten. "Für
die Umweltbewegung und insbesondere für den BBU war die faktenreiche
konsequente Kapitalismuskritik und der überzeugende Internationalismus des
Henry Mathews stets ein wichtiger Orientierungspunkt in der Diskussion über die
eigene politische Ausrichtung", hebt BBU-Vorstandsmitglied und
Atomenergie-Kritiker Eduard Bernhard hervor. Besonders beeindruckt zeigte
er sich davon, wie Mathews durch "fundierte Argumente Aufsichtsräte und
Vorstände immer wieder ins Schwitzen und oft auch in Erklärungsnot"
gebracht habe. Trotzdem - oder gerade deswegen - habe sich Mathews auch den
Respekt von Konzern-Chefs wie dem ehemaligen Deutsche-Bank-Boss Hilmar Kopper
erworben, so Russmann.
Noch vor zehn Jahren wurden Kritische Aktionäre als "Spinner"
belächelt, wenn sie bei Aktionärsversammlungen auftraten. Das hat sich gerade
auch dank der Arbeit von Henry Mathews längst verändert. "Die Kritischen
Aktionäre sind inzwischen zur Selbstverständlichkeit geworden", erklärt
Russmann. Mathews habe sich mit Erfolg dafür eingesetzt, dass kritische Stimmen
vor diesem Forum zu Wort kommen.
Gerade für kleinere der im Dachverband zusammengeschlossenen 29
Mitgliedsorganisationen war die Unterstützung von Mathews von unschätzbarem
Wert. Der Vorstand will am Samstag darüber beraten, wie die Arbeit des
Dachverbands fortgesetzt werden soll. "Es wird nicht möglich sein, Henry
nur annähernd zu ersetzen", sagt Vorstand Moritz.
Von Markus Dufner
(Bonn, 03.08.2006): Mit großer
Bestürzung hat der Vorstand des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU) e. V. die Nachricht vom plötzlichen Tod von Henry Mathews Geschäftsführer
und Aktivisten des Dachverbandes der Kritischen Aktionäre und den BBU mit
seinen Mitgliedsinitiativen hat eine lange, intensive und erfolgreiche
Mitgliedschaft und Zusammenarbeit verbunden.
Henry Mathews hat den Dachverband der Kritischen Aktionäre von 1995 bis 1998 im
BBU-Vorstand vertreten und ist den Vorstandsmitgliedern durch seinen
innovativen Ideenreichtum, seine aktions- und vernetzungsorientierte
Vorstandsarbeit und sein mutiges Engagement in guter Erinnerung. Als
Geschäftsführer des Dachverbandes der Kritischen Aktionäre hat er die
Mitgliedsinitiativen des BBU immer wieder auf ökonomische, ökologische und
soziale
durch Konzernpolitik verursachte Missstände kompetent hingewiesen und hat ihnen
Aktions- und Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Besonders intensiv hat er mit
dem langjährigen BBU-Vorstandsmitglied und Atomenergie-Kritiker Eduard Bernhard
zusammen gearbeitet und hat dessen zahlreiche Auftritte auf
Aktionärshauptversammlungen effektiv vorbereitet.
Eduard Bernhard sagt über seinen langjährigen Mitstreiter:
Ich habe für den BBU und als kritischer Einzelaktionär in den letzten 10 Jahren
an zahlreichen Aktionärs-Hauptversammlungen zusammen mit Henry Mathews
teilgenommen. Wir haben zusammen vor über 100.000 Aktionären der deutschen
Großkonzerne wie SIEMENS, E.ON, RWE, EN-BW, der Deutschen Bank, Bayer, Höhst-AG
und BASF deren ökologische Versäumnisse und sozialen Ungerechtigkeiten und
Fehlleistungen immer wieder aufgezeigt und damit auch in die breite
Öffentlichkeit gebracht.
Durch seine fundierten Argumente brachte Henry Mathews Aufsichtsräte und
Vorstände immer wieder ins Schwitzen und oft auch in Erklärungsnot. Henry
Mathews und ich mussten bei den Hauptversammlungen so manche Unmutsäußerungen
hinnehmen. Henry Mathews hat dies mit großer Geduld ertragen und sich nie
von seinem kritischen Kurs abbringen lassen. Dafür gebührt ihm hohe Anerkennung
und Dank. Es wird kaum möglich sein, diese Ausnahme-Persönlichkeit zu ersetzen.
Für die Umweltbewegung und insbesondere für den BBU war die faktenreiche
konsequente Kapitalismuskritik und der überzeugende Internationalismus eines
Henry Mathews stets ein wichtiger Orientierungspunkt in der Diskussion über die
eigene politische Ausrichtung.Durch den frühen Tod von Henry Mathews wird den
alternativen Bewegungen nun ein kluger Ideenspender und fähiger Koordinator
fehlen. Da die politischen und ökonomischen Ursachen der von Henry Mathews
kritisierten Umstände aber weiterhin unvermindert bestehen, bleibt es Aufgabe
seiner zahlreichen und ihm auch persönlich eng verbundenen Mitstreiter mit
verstärkten und vereinten Kräften in seinem Sinne und Andenken kontinuierlich
weiter zu wirken.
Wolfgang Guhle
Geschäftsführender Vorstand des BBU e.V.
Der Vorstand des Dachverbands Kritischer Aktionäre in Köln muss den Tod seines
Geschäftsführers Henry Mathews mitteilen. Mathews befand sich auf Kanufahrt in
Schweden, als er am Sonntag, den 30. Juli im Alter von 40 Jahren ein
Herzversagen erlitt.
Der gelernte Journalist, der seit 13 Jahren den Dachverband der Kritischen
Aktionäre leitete, hatte auf zahllosen Aktionärsversammlungen Vorstände und
Aufsichtsratsmitglieder unterschiedlichster deutscher Firmen wegen ihrer
Geschäftspolitik kritisiert. Mathews zeichnete sich durch große Vielseitigkeit
aus, dies kam zum Ausdruck wenn er Rüstungsfirmen wegen ihrer
Rüstungsproduktion und -exporte, Energiefirmen wegen ihrer Atomanlagen angriff,
wenn er Arbeitsplatzeinsparungen anprangerte und Mitbestimmungsfragen
thematisierte. Internationale Kontakte lagen ihm am Herzen und er bemühte sich
mit Erfolg, jährlich Mitarbeiter deutscher Niederlassungen im Ausland hier in
Aktionärsversammlungen zu Wort kommen zu lassen.
In der Vergangenheit hatte sich Mathews bei der Frage der Entschädigung von
Zwangsarbeitern während des NS-Regimes über lange Zeit eingemischt und zwar
noch zu Zeiten, als dies viele Politiker und Wirtschaftsvertreter mit Vehemenz
zurückwiesen.
Es war Henry Mathews Verdienst, dass der Dachverband im März dieses Jahres sein
20 jähriges Bestehen feiern konnte. Er nahm nicht nur die Rolle eines
Geschäftsführers ein, er war Seele und Aushängeschild des Verbandes der
Kritischern Aktionäre. Der Vorstand schätzte an ihm besonders seine
Vielseitigkeit und seinen brennenden Wunsch nach Veränderung hin zu einer anderen
Gesellschaft, anderen Wirtschaftsformen, einer gerechteren Welt.
Seine Fähigkeit auch sehr ungleiche Partner ins Gespräch zu bringen zeichnete
ihn in seiner Kompetenz zur Kommunikation aus. Gruppen aus dem Umwelt- und
Sozialbereich hatten in ihm einen erfahrenen, mutigen und engagierten
Ansprechpartner. Streitbar und sensibel zugleich war Henry
Mathews in seinem Wesen. Der Dachverband erleidet einen harten Verlust.
Die VorstandskollegInnen Dorothea Kerschgens, Bernd Moritz, Paul Russmann