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Ärger für Stromkonzerne

Wirtschaftsminister fordert Preis-Wächter zum Handeln auf

Nach der Ankündigung neuer Strompreiserhöhungen in Deutschland formiert sich Widerstand gegen die Energiekonzerne.

Frankfurt a.M. · Der Bund der Energieverbraucher und die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) wiesen die Begründungen für die beabsichtigten Preissteigerungen als ungerechtfertigt zurück. Weder die Strombörse noch der Öko-Strom könnten dafür als Rechtfertigung dienen.

Die beiden größten deutschen Energiekonzerne RWE und Eon haben zum 1. Januar 2006 höhere Tarife beantragt, die nach Medienberichten den Strom fünf bis sechs Prozent teurer machen werden. Die Unternehmen selbst äußerten sich nicht zum Ausmaß der beantragten Erhöhung, die sie mit gestiegenen Bezugskosten, Großhandelspreisen und Belastungen aus der Ökostrom-Einspeisung begründeten. Davon betroffen sind mehr als 17 Millionen Kunden.

"Ich habe den Eindruck, dass die Energiekonzerne das gegenwärtige politische Vakuum ausnutzen", sagte vzbv-Sprecher Karel Mohn. Deshalb sollten die Verhandlungspartner der Koalitionsgespräche die Energiepreise schon jetzt zum Thema machen: "Es gibt keine andere Branche, die so überdurchschnittliche Gewinne so kontinuierlich einfährt. Das zeigt, dass der Wettbewerb noch immer nicht funktioniert."

Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) hat an die zuständigen Landesminister geschrieben und sie gebeten, die Landeskartellbehörden die angekündigten Strompreiserhöhungen prüfen zu lassen.Alleine dem Düsseldorfer Energieministerium liegen 95 Anträge regionaler Energieversorger auf Strompreiserhöhungen vor. Die Nummern drei und vier auf dem deutschen Strommarkt, Vattenfall Europe und Energie Baden-Württemberg (EnBW), wollen derzeit nichts an den Preisen ändern. dpa

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Dokument erstellt am 04.10.2005 um 17:28:28 Uhr
Erscheinungsdatum 05.10.2005