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http://www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_dok/0,,37877,00.pdf
6. Juni 2006 -
447 Mittelstandsbeauftragter der
SPD-Bundestagsfraktion
Sparkassen sollen kommunale
Mittelstandsbanken bleiben
Zu Versuchen der Privatbanken, am Beispiel der Berliner Sparkasse
und mit Hilfe der EU-Kommission das dreigliedrige Bankenwesen in
Deutschland aufzubrechen, erklärt der Mittelstandsbeauftragte der
SPD-Bundestagsfraktion,Reinhard Schultz:
Die Bundesregierung wird alle Möglichkeiten nutzen, um die
Sparkassen als kommunale Kreditinstitute mit ihrem besonderen
öffentlichen Auftrag vor Übernahmeversuchen von
Privatbanken zu schützen. Das gilt auch für die Berliner
Sparkasse, die allenfalls an andere Sparkassen, Landesbanken oder
Sparkassenverbände veräußert werden darf. Der Schutz
des Namens "Sparkasse" im Kreditwesengesetz ist dazu ein wirksames
Instrument.
Sparkassen dienen der Kreditversorgung der Bürger ihrer Stadt, sie
finanzieren in besonderem Maße kleine und mittelständische
Unternehmen und helfen bei der Entwicklung und Verwirklichung
kommunaler Projekte.
Dieser besondere Auftrag deckt sich nicht mit den überhöhten
Renditeansprüchen vieler privater Großbanken und ist nicht
in einer Umgebung anonymisierter Finanzierungsentscheidungen zu
verwirklichen, wie sie für viele Privatbanken typisch sind.
Sparkassen sollen kommunale Mittelstandsbanken bleiben.
Manche Großbank, die in der Vergangenheit ihr Filialnetz
ausgedünnt und sich von vielen Privat- und Geschäftskunden
besonders aus dem Mittelstand aus Gründen der Kostenminimierung
und Margenmaximierung getrennt hatten, bereuen diese Schritte heute.
Gut funktionierende Filialnetze wie zum Beispiel die der Sparkassen zu
übernehmen, soll diese Fehlentscheidung korrigieren. Dies ist aber
weder im Interesse des Mittelstandes, noch der Kommunen oder des
Staates überhaupt. Die SPD steht zu dem bewährten
dreigliedrigen Bankenwesen aus kommunalen Sparkassen,
Genossenschaftsbanken und Privatbanken. Alle Stresstests haben
bewiesen, dass unter dem Strich die Sparkassen stabiler sind als manche
Privatbank.
Ich erwarte allerdings, dass die Sparkassen ihre Mittelstandsstrategie
deutlich ausbauen, neue Finanzierungsinstrumente zur Verfügung
stellen und auch Unternehmensgründungen noch aktiver
unterstützen. Hierzu sollte es so schnell wie möglich zu
einer strukturierten Zusammenarbeit mit der Mittelstandsbank des
Bundes, der KFW, und den Sparkassen kommen. Dies gilt auch für die
gemeinsame Entwicklung standardisierter kostengünstiger Kredite
für kleine und mittlere Unternehmen. Wir erwarten auch, dass die
Sparkassen die deutlich verbesserten Finanzierungsmöglichkeiten
für den Mittelstand gemäß Basel II aktiv nutzen.
© SPD-Bundestagsfraktion 2006
Quelle: www.spdfraktion.de