Sozialgenossenschaften können spannende Modelle für die Zukunft sein. Zu diesem Zweck müssen allerdings auftretende Schwierigkeiten besser bewältigt werden. Hierfür einen Beitrag zu leisten, ist Anliegen der Tagung "Sozialgenossenschaften -Wege zu mehr Beschäftigung, bürgerschaftlichem Engagement und Arbeitsformen der Zukunft".
Die wichtigsten Ziele der Veranstaltung sind:
l. Eine Überblick über bestehende Beispiele ermöglichen;
2. Beschäftigungspolitische Alternativen aufzeigen;
3. Die Diskussion um bürgerschaftliches Engagement bereichern;
4. Anregungen für genossenschaftliche Initiativen geben;
5. Politische Unterstützung für genossenschaftliche Lösungen
anstoßen.
" Wirtschaftlichkeit und sozialpolitisch verantwortliches Handeln müssen sich nicht widersprechen. Das verdeutlicht das breite Spektrum vorhandener Sozialgenossenschaften, die sich in den letzten Jahren entwickelt haben. Sie reichen von Unternehmen zur Arbeitsplatzsicherung für benach teiligte Gruppen über Betriebsgenossenschaften, die Tages stätten für behinderte Kinder oder Schulen führen, bis hin zu neuen Dienstleistungskooperativen im Altenbereich.
Die Bezeichnung eines Teils neuer Genossenschaften als Sozialgenossenschaften verdeutlicht ihren eigenständigen Charakter. Sie werden so genannt, weil die Mitglieder, die Beschäftigten oder das Tätigkeitsfeld dem sozialen Sektor zuzuordnen sind. Wenn sie erfolgreich sind, können sie helfen, zahlreiche Ziele gleichzeitig zu verwirklichen: mehr Arbeitsplätze, bessere soziale oder gesundheitliche Ver sorgung. attraktives Wohnen für unterversorgte Teilgruppen und selbstbestimmtes Arbeiten.
Eine Auseinandersetzung mit dem Thema soll helfen, Sozialgenossenschaften zu einem breiteren Durchbruch zu verhelfen. Gleichzeitig besteht so die Chance, ihnen eine Identität bzw. einen eigenständigen Stellenwert innerhalb der Vielfalt genossenschaftlicher Unternehmen in Deutschland zu ermöglichen. Dies läßt sich nur erreichen, wenn es gelingt, den Blick der verengten bundesdeutschen Genossenschaftsdiskussion in Richtung einer offeneren europäischen Denkweise zu lenken.
Zielgruppen der Tagung sind besonders: Sozialgenossenschaften, soziale Verbände und Organisationen, Genossenschaftswissenschaftler, Vertreter der genossenschaftlichen Verbände, Kommunen, Mitglieder des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Mitglieder des Bundesvereins zur Förderung des Genossenschaftsgedankens
Programm
Freitag, den 14.09.2001
Einstieg in die konzeptionelle Diskussion
l l.00 Uhr Eröffnung und Begrüßung
11.15 Uhr Läßt sich die Gemeinwesenökonomie durch Genossenschaften
aktivieren?
Chancen für Empowerment.
Prof. Dr. Susanne Eisen, Fachhochschule für Sozialwesen, München
12.00 Uhr 1st die Genossenschaft für soziale Einrichtungen eine rechtliche Alternative? Organisatorische Grundlagen, Anwendungsformen. Gründungsschritte, Zukunftschancen. Dr. Burghard Flieger. Bundesverein zur Förderung des Genossenschaftsgedankens e.V., Freiburg
13.30 Uhr Mittagessen
Praktische Beispiele und Probleme
14.30 Uhr: Kurzvorstellung der Arbeitsforen
15.00 Uhr-16.30 Uhr:
Arbeit in drei Foren mit Kaffepause
Forum l: Wege zur Beschäftigung:
Arbeitslosenselbsthilfegenossenschaften
Input: Gabi Hafner, Freie Hilfe Arbeitslosenzentrum eG, Ludwigsburg / Wolfgang Hindrichs, low-tec Gemeinnützige Beschäftigungsgesellschaft in Umwandlungsplanung, Düren / Willy Achter, Stadtteilgenossenschaft Wedding für wohnortnahe Dienstleistungen eG, Berlin Moderation: Karin Schröder, netz e.V., Bremen
Forum 2: Genossenschaftliche Eigeninitiative:
Soziale Versorgung im Wohnbereich
Input: Maria Ohlig, Stadtteilmanagerin, Wohnungsbau-genossenschaft Am Beutelweg eG, Trier / Horst Frehe, Wohnungsgenossenschaft für Behinderte, Bremen / Norbert Brugger, Aufsichtsratsvorsitzen der der Genossenschaft für seniorenfreundliches Wohnen eG, Löffingen Moderation: Dr. Nicole von Göler, Institut für Genossen-schaftswesen, Marburg
Forum 3: Arbeitsformen der Zukunft:
Sozialgenossenschaften im Betreungs- und Pflegebereich
Input: Clemens Reichow, Hamburger Assistenzgenossen-schaft eG / Margit Johns, Gemeinnütziger Krankenpflege-verein eG Salzhausen / Rüdiger Reitz, Begleitung in Verlust und Trauerzeiten eG, Köln Moderation: Martin Link, Paritätisches Bildungswerk Baden-Württemberg e.V., Stuttgart 18.30 Uhr Abendessen
Samstag, den 15.09.2001
Ausblick auf Organisationserfordernisse und Politik
09.00 Uhr Wie sehen die Rahmenbedingungen für Sozialgenossenschaften in Europa aus? Bedeutung in den Ländern der EU Rainer Schlüter, CECOP, Brüssel
10.15 Uhr Läßt sich die Gemeinnützigkeit mit der genossenschaftlichen
Rechtsform vereinbaren? Anforderungen an die sozialgenossenschaftliche
Organisation Dr. Burchard Bösche. Zentralverband Deutscher Konsumgenossenschaften
e.V., Hamburg
11.15 Uhr Kaffeepause
12.00 Uhr Welche Rolle spielt die Prüfung für Sozialgenossenschaften?
Neue Aufgabenfelder für Verbände. RA Stephan J. Bultmann, Schlawien
Naab Partnerschaft, Berlin
13.00 Uhr Mittagessen
14.00 Uhr Wie ist der rechtlichen Rahmen zu gestalten? Überlegungen zur Reform des Genossenschaftsgesetzes. Prof. Dr. Hans-H. Münkner, Institut für Kooperation in Entwicklungsländern, Marburg
15.00 Uhr Gibt es Möglichkeiten, Sozialgenossenschaften politisch zu stützen? Fördermöglichkeiten und -grenzen gestaltender Politik. Lothar Binding. MdB, Enquete-Kommission "Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements" 16.00 Uhr Kaffeepause und anschließende Abreise
Ort und Zeit
Die Tagung findet am 14. + 15. September 2001 im Haus der PARITÄT.
Frankfurt.statt. Der Tagungsbeitrag einschließlich Übernachtung
und Verpflegung beträgt 240,00 DM.
Kooperationspartner bei dieser Tagung sind der Bundesverein zur Förderung des Genossenschaftsgedankens e.V. und die PARITATische Akademie im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband ,Gesamtverband
Der Versand der gedruckten Einladung mit Anmeldebogen erfolgt in Kürze
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