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Nr.24
D/R/S Frankfurter Rundschau vom 29.01.2009, Seite 19 (gescannt)
WIRTSCHAFT
Sinkende Preise wecken Verbraucherwünsche
Teuerung sinkt im Januar unter ein Prozent / DGB erwartet 3OOOOO
mehr Arbeitslose im Januar
Von Roland
Bunzenthal
Die sinkende Teuerung ist nach wie vor ein Lichtblick am dunklen
Konjunkturhimmel. Die Verbraucherpreise stiegen im Januar nur noch um
0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische
Bundesamt in einer ersten Schätzung mitteilte. Geringer fiel der
Preisauftrieb vor vier Jahren mit 0,8 Prozent aus.
Vor allem Benzin, Diesel und Heizöl sind deuüich billiger
geworden, weil die Rezession in vielen Länder die Nachfrage nach
öl gedrückt hat. Kraftstoffe kosteten nach ersten Daten aus
sechs Bundesländern bis zu 15,6 Prozentweniger als vor Jahresfrist.
Die sinkenden Preise wirken sich positiv auf das Konsumklima aus. Es
bleibt trotz der Finanzkrise und ihrer Auswirkungen auf die Konjunktur
am Beginn des neuen Jahres stabil. Wie die Gesellschaft für
Konsumforschung (GfK) mitteilt, prognostiziert der vonihr berechnete
Konsumklimaindikator für Februar einen Wert von plus 2,2 Punkten.
Gestützt wird das Konsumklima demnach vor allem von einer stark
gestiegenen Anschaffungsneigung. Dagegen führten Meldungen
über Kurzarbeit, Zwangsurlaub und drohende Entlassungen dazu, dass
die Angst vor Arbeitslosigkeit wieder zunimmt und die
Einkommenserwartung sich erneut eingetrübte. Bei den am heutigen
Donnerstag veröffentlichten Arbeitsmarkt-Daten für Januar
erwartet der DGB einen Anstieg der Arbeitslosenzahl um rund 300000 auf
3,4 Millionen Menschen. Die Zunahme dürfte sowohl saisonale als
auch konjunkturelle Gründe haben.
Die Erwerbslosen haben im Schnitt weniger Geld zur Verfügung als
vor Jahresfrist und damit auch weniger Kaufkraft. Laut
Geschäftsbericht der Bundesagentur sank das Arbeitslosengeld I pro
Kopf 2008 von 750 auf 733 Euro.