Zurueck zur Homepage

I. Aus der Demo Newsletter Ausgabe 17/2008 vom 16.10.2008


wurden die folgenden Infos entnommen :

1. Finanzkrise trifft die Kommunen

Die Folgen der Finanzkrise sind in den Kommunen angekommen. Gerade im Westen und Südwesten der Republik müssen viele Städte und Kreise mit Verlusten in Millionenhöhe rechnen. So hat z.B Freiburg noch eine Woche vor der Pleite an Lehman Brothers 20 Millionen Euro überwiesen. Insgesamt hat die Dreisam-Stadt 47,3 Millionen Euro für eine Dauer von ein bis drei Monate angelegt.

Auch Karlsruhe hat bei Lehman kurzfristig zehn Millionen Euro angelegt, auch hier hofft man, mit nur einem blauen Auge aus der Sache herauszukommen.

Verluste anderer Art erwarten viele Kommunen, die gerade in den 1990er-Jahren Cross-Border-Leasing-
Geschäfte (CBL) abgeschlossen haben, bei denen kommunales Eigentum für einen Zeitraum von 30 bis 99 Jahren an einen US-Investor verkauft und gleich wieder zurückgemietet wurde. Da die Gewinne aus CBL immer an das Rating des Leasingpartners gebunden sind, gehen die Kämmerer der Kommunen mit CBL-Geschäften (u.a. Wuppertal, Gelsenkirchen und Bochum) davon aus, dass mindestens 10 bis 20 Prozent aus den Gewinnen und Kosteneinsparungen durch CBL-Verträge drauf gehen,  wenn sie z.B. den Versicherer wechseln müssen.

Unterdessen bekräftigte der Chef der angeschlagenen WestLB, Heinz Hilgert, sein Interesse an einem Zusammenschluss von Teilen seines Kreditinsituts mit dem Sparkassen-Fondsdienstleisters DekaBank.Die Vorstandsgremien beider Banken wollen eine Absichtserklärung bis Dezember unterzeichnen.

Quellen: Bonner Generalanzeiger vom 6. Oktober, Stuttgarter Zeitung vom 8. und vom 11. Oktober, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 9. Oktober


2. Ablehnung von Privatisierungen wächst

Was für eine Wende. Noch vor einigen Jahren galt der „schlanke Staat“ als vorrangiges Ziel. Inzwischen lehnt eine große Mehrheit in der Bevölkerung Privatisierungen ab.

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag des Beamtenbunds sprechen sich 77 Prozent der Deutschen gegen weitere Privatisierungen aus, 25 Prozent plädieren sogar für die Rückverstaatlichung bereits privatisierter Bereiche.

Etwa jeder vierte ist demnach davon überzeugt, dass private Unternehmen sich nicht um die     Interessen der Menschen, sondern nur um eigene Gewinne kümmern. Nur 16 Prozent meinen, dass der Markt alles richten wird.

Befragt wurden 3112 Bürger im Juni dieses Jahres – also noch vor der aktuellen Finanzkrise. Diese dürfte dazu geführt haben, dass der Ruf nach dem starken Staat eher noch lauter werden wird.      kai

Quellen: Stuttgarter Zeitung vom 8. Oktober 2008, Pressemitteilung des dbb beamtenbunds vom 7. Oktober


3. Bürgerbeteiligung in Thüringen

Mit den Stimmen der allein regierenden CDU senkte der Thüringer Landtag die Quoren für Bürgerbegehren und -entscheid. Die Quoren zur Zulassung eines Bürgerbegehrens wurden von 13 bis 17 auf 5 bis 10 Prozent je nach Einwohnerzahl gesenkt und auch für Kreise zugelassen. Die Quoren für Bürgerentscheide sanken von 20 bis 25 auf 10 bis 20 Prozent der Wahlberechtigten. Damit kam die CDU der Initiative „Mehr Demokratie in Thüringer 0Kommunen“ zuvor, die mit über 250 000 Unterschriften das Quorum zum Volksentscheid erfüllt hatte. Während diese Unterschriftensammlung auf der Straße fordert, gestattet die CDU-Novelle nur die Sammlung in Amtsstuben. Derzeit 0püft die CDU-Landtagspräsidentin die Zulässigkeit des Entscheids. Laut SPD-Fraktionschef Christoph Matschie hat die CDU „ihren eigenen Entwurf durchgezogen, ehe die Initiaitve eine Chance hatte.“ Zudem schaffte die CDU im Land Stichwahlen bei Direktwahlen und die Fünf-Prozent-Hürde ab.

Quellen : Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10. Oktober 2008, www.spd-thl.de, www.thueringen.mehr-demokratie.de


4. Erleichtert die Finanzkrise Landesbank-Fusion?

In Folge der Finanzkrise scheint eine Fusion der zwei größten Landesbanken LBBW und BayernLB wahrscheinlicher geworden. Die Finanzkrise erhöht den Druck auf die belasteten Landesbanken. So warnte Bayerns Sparkassenpräsident Siegfried Naser, wenn es nicht zur Risikoabschirmung für die belastete BayernLB komme, drohe den Eignern Land und Sparkassen eine milliardenschwere Kapitalerhöhung. Angesichts roter Zahlen bei der LBBW hält nun auch Baden-Württembergs MP Günter Oettinger eine Fusion mit der BayernLB für „denkbar und überlegenswert“. Gespräche mit der neuen bayerischen Regierung seien wahrscheinlich. Die beiden Sparkassenverbände sondieren bereits.    sg

Quellen : Der Tagesspiegel, Handelsblatt und Stuttgarter Zeitung vom 15.-Oktober


5. Solare Sanierung senkt Energiekosten

Die zentralen Ergebnisse eines solaren Sanierungsprojekts des Deutschen Mieterbund und des Bundesverband Solarwirtschaft liegen nun vor. Durch die Solarmodernisierung konnten die Heizkosten um rund ein Drittel gesenkt werden, der Energieverbrauch sank um ein Viertel und die CO2-Emission um ein Fünftel. Mieterbund-Präsident Dr. Franz Georg Rips erklärte, dass die Investitionen in solarmodernisierten Wohnungen für Vermieter und Mieter gleichermaßen sinnvoll wären.      df

Quellen : Deutscher Mieterbund (DMB) und Bundesverband Solarwirtschaft,  (BSW-Solar)


6. EnBW greift RWE an

Die EnBW macht RWE zunehmend Konkurrenz. Nachdem sie vor Jahren bei den Stadtwerken Düsseldorf eingestiegen war, erweitert sie ihre Beteiligungen in NRW systematisch: Ende September kaufte sie 49,9 Prozent der Stadtwerke Hilden, zuvor war sie in Monheim eingestiegen. Laut EnBW-Vorstandchef  Peter Villis gibt es mit anderen Stadtwerken Gespräche: RWE stoße an kartellrechtliche Grenzen, „wir können wachsen.“ Konkret will er im Wasserbereich mit Gelsenwasser kooperieren, Tochter der Stadtwerke Dortmund und Bochum. RWE war mit diesen nicht einig geworden.

Quellen : Interview mit Peter Villis in: Westdeutsche Allgemeine Zeitung,zum Einstieg in Hilden, Zeitschrift für kommunale Wirtschaft, Oktober 2008, S. 8


7. Einigung über Wasserpfennig in Ba-Wü

Das Land Baden-Württemberg hat sich nach jahrelangem Rechtsstreit mit den Energieversorgern  EnBW und dem Großkraftwerk Mannheim über den sog. Wasserpfennig geeinigt. Diese landesgebühr müssen die Versorger im Südwesten seit 1988 pro Kubikmeter verbrauchtem Wasser abführen. Sie hatten dagegen geklagt und Rückerstattungen von rd. 400 Millionen Euro gefordert. Laut einem getroffenen Vergleich erhalten die Versorger jetzt vom Land einen Nachlass von 64,5 Millionen Euro.

Quelle: Stuttgarter Zeitung vom 4. Oktober



8. Bekämpfung der Krisen in der Globalisierung

Der Berliner Soziologe Wolfgang Sachs vom Wuppertaler Institut für Klima und Energie und 60 weitere Forscher haben eine Studie mit dem Titel „Zukunftsfähiges Deutschland in der globalisierten Welt“ erstellt. In Auftrag gegeben wurde die Studie vom Bund Umwelt und Naturschutz, sowie Brot für die Welt und vom Evangelischen Entwicklungsdienst.Sachs sieht uns auf einen „ökologischen Kollaps“ zusteuern, wenn der umweltgerechte  Umbau der Industriegesellschaft nicht radikal angegangen wird.

Quellen : www.zukunftsfaehiges-deutschland.de


9. Broschüren des NRW-Umweltministeriums

Lärmbelästigung ermitteln und anhand von Landkarten ist Inhalt einer Broschüre des NRW-Umweltministeriums. Das Heft zeigt zudem, wie kommunale Aktionspläne zur Lärmminderung entstehen und wie Vorschläge der Bürger in den Planungsprozess einfließen. Eine zweite Broschüre befasst sich mit der Renaturierung und Freilegung von Gewässern.

Quelle : www.umwelt.nrw.de


10. Nachhaltigkeit bayerischer Kommunen

Ein Heft zur Agenda 21, als Ergebnis eines Modellprojekts, bei dem das Spektrum der Handlungsmöglichkeiten für die Kommunen ausgelotet wurde, vereinigt zwanzig Beispiele nachhaltiger Entwicklung in bayerischen Kommunen.

Quelle : www.stmugv.bayern.de


11. Jubiläum des BBU-Wasser-Rundbriefs

Wir gratulieren herzlich zu der dieser Tage erscheinenden 900. Ausgabe des BBU-Wasser-Rundbriefes!  Mit der 901. Ausgabe geht der etwas andere aquatische Rundbrief in den 28. Jahrgang und ist damit eine der ältesten Gewässerschutzpublikationen in Deutschland :er/innen der DEMO können kostenlos Ansichtsexemplare via nik@akwasser.de anfordern!

Quellen :  www.akwasser.de, nik@akwasser.de


12. DStGB Dokumentation No. 82

Die Dokumentation über Konzessionsverträge und Konzessionsabgaben gibt Hinweise für die kommunale Praxis nach der Energierechtsreform 2005. Sie ist in der zweiten Auflage erschienen.

Quelle : www.dstgb.de

Zusätzliche Bemerkung :
Unter dem Link http://www.demo-online.de/demo-newsletter kann man übrigens auf den gesamten Text und ggf. noch auf vorhergehende Newsletter zurückgreifen.