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FR 25.11.97
Preussag : Schröder plädiert für selbständige Stahlfirma
SALZGITTER. Der niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Schröder
hat sich gegen einen Verkauf der Stahlsparte des Mischkonzerns Preussag
(Hannover) ausgesprochen. Im Falle einer Trennung müsse die Tochter
den Weg in die Selbständigkeit suchen, sagte der Sozialdemokrat. Das
Bundesland werde diesen Schritt unterstützen und sei bereit, mit der
Muttergesellschaft und deren größtem Aktionär, der Westdeutschen
Landesbank, zu verhandeln und ein Investorenmodell zu erarbeiten.
Die Gruppe hatte angekündigt, aus dem Stahlgeschäft auszusteigen,
weil es nicht mehr zu ihren wesentlichen Betätigungsfeldern gehöre.
Interesse am zweitgrößten Stahlproduzenten der Republik mit
12 000 Beschäftigten zeigen bisher British Steel und Voest-Alpine
aus Österreich.
Auch der Betriebsrat favorisiert einen Alleingang. Arbeitsdirektor
Günter Geisler warnt aber: "Wenn wir an die Börse gehen wollen,
brauchen wir viel Geld. Es ist der schwierigste Weg." dpa/rtr/fr