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Oberhessische Zeitung (Alsfeld) vom 16.09.2005

Salzgitter rüstet gegen feindliche Übernahme

SALZGITTER (dpa). Der Stahlkonzern Salzgitter rüstet gegen feindliche Übernahmen. Finanzvorstand Heinz-Jörg Fuhrmann sagte dem „Handelsblatt", es gebe „Überlegungen, einen Teil der Pensionsrückstellungen in einen externen Fonds auszulagern". Außerdem kaufe das Unternehmen verstärkt eigene Aktien zurück. Mit beiden Maßnahmen sollten die hohen Barbestände, die den zweitgrößten deutschen Stahlkonzern als Übernahmeziel attraktiv machten, abgebaut werden, so die Zeitung.

Die Aktie des Stahl- und Röhrenherstellers ist innerhalb eines Jahres von 15 Euro auf bis zu 36 Euro gestiegen. Zur Zeit gebe es aber keine Anhaltspunkte, dass Interessenten größere Aktienpakete sammelten, sagte der Sprecher. Um den Stahlkocher gibt es seit Anfang September Übernahmespekulationen. Vor zwei Wochen kam erstmals das Gerücht auf, der britisch-niederländische Stahlkonzern Corus, die Nummer zwei in Europa, wolle Salzgitter übernehmen.

Branchenkenner erwarten, dass der Salzgitter-Konzern 2005 einen Rekordgewinn vor Steuern von etwa 630 Millionen Euro einfahren wird. Dazu kommen hohe Barbestände, die bei einem Übernahmeversuch die Finanzierung erleichtern.
Salzgitter-Vorstandschef Wolfgang Leese erklärte: „Die Salzgitter AG befindet sich in der von ihr angestrebten Position der Stärke. Nach Jahren der Konsolidierung sind wir bereit, unsere Zielsetzung Eigenständigkeit, Wachstum und Profitabilität weiter zu verfolgen."