darf ich mich zunächst einmal vorstellen : Mein Name ist Wilhelm Rühl und ich komme aus Alsfeld in Hessen, und nicht aus Alfeld hier in der Naehe. Ich bin Mitglied der sog. kritischen Aktionaere, die vor allem die soziale Bindung des Eigentums in den Vordergrund stellen. Allerdings vertrete ich hier nur meine persönlichen Aktien.
Im Gegensatz zu den beiden Vorrednern halte ich bei einer Aktie nicht den Kurs, sondern die Rendite für ausschlaggebend. Diejenigen Aktionäre, die sich bei Aktien auf den Kurs konzentrieren, die wollen meist spekulieren. Es sind also nicht diejenigen, die sich mit dem Unternehmen verbunden fühlen, sondern nur das Geld sehen.
Und nun zum Thema selbst, zum Geschäftsbericht :
Die Strategieleitlinien ( Seite 6 des Geschäftsberichts ) kann ich nur begrüssen. Allerdings habe ich dazu meine 1. Frage : Warum wird hier nicht auf die paritätische Montanmitbestimmung hingewiesen, die dieses Unternehmen noch hat und die diese neue Salzgitter AG in voller Form nach ihrer Selbständigkeit aus der Preussag AG wieder gewonnen hat, wie sie die alte Salzgitter AG als Bundesunternehmen bis 1989 besaß.
Meine Damen und Herren, ich weiß das noch ganz genau, habe ich doch vor ca. 10 Jahren damals einen Gegenantrag auf der HV der Preussag AG gestellt und die Montanmitbestimmung verteidigt.
Übrigens habe ich weder im Geschäftsbericht und auch nicht in der Satzung, die ich mir hier besorgt habe, etwas von der Montanmitbestimmung gelesen. In der Satzung ist noch nicht einmal geregelt, wie der Aufsichtsrat paritätisch und der sog. neutrale Mann gewählt wird. Es wird hier nur ganz allgemein auf das Gesetz Bezug genommen. Lediglich auf der heutigen Tagesordnung unter Punkt 5 ( Wahl des neutralen Manns ) ist das Montanmitbestimmungsgesetz aufgeführt.
An der Finanzstruktur ( Seite 20 des Geschäftsbericht ) kann man ersehen, dass das Eigenkapital der Aktionäre und die Pensionsrückstellungender Belegschaft je ca. 1/3 der Bilanzsumme ausmachen, also auch hier findet man finanziell die Parität von Arbeitnehmer und Arbeitgeber wieder.
Und da komme ich gleich zu meiner nächsten Frage: Wozu sollen konkret diese Pensionsrückstellungen verwendet werden ? Wie ist sichergestellt, dass diese zurückgelegten Gelder der gesamten Belegschaft zugutekommen ?
Und nun noch weitere Fragen :
Nachdem Glogowski und Gabriel ausgeschieden sind : Wer vertritt neben dem Ministerialdirigent das Land Niedersachsen ?
Was ist aus den Wohnungen der alten Salzgitter AG geworden ?
Von zusätzlichen Optionsscheinen für leitende Angestellten halte ich gar nichts. Wenn, dann sollten alle Beschäftigten welche erhalten.
Zum Schluss noch eine grundsätzliche Frage: In der Satzung habe ich gelesen, dass die HV die Vergütungen des Aufsichtsrates festlegt. Kann man diese in Zukunft neben an den Gewinn auch an den Erhalt bzw. die Neugewinnung von Arbeitsplätzen koppeln ?
Viele intelligente Leute strengen sich in den Unternehmen an, wie sie die höchsten Gewinne machen können. Wo sind diejenigen, die ihre Intelligenz dazu verwenden, um im Rahmen der neuen wirtschaftlichen Entwicklung neue zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen ?
Gerade in einem Unternehmen mit paritätischer Mitbestimmung müsste dies doch am ehesten möglich sein.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
MfG, Wilhelm Ruehl
--
Zeller Weg 4, 36304 Alsfeld, Tel.06631/74524
Email : Wilhelm.Ruehl@t-online.de
http://home.t-online.de/home/Wilhelm.Ruehl/ u. a. mit den Themen:
Neu : Was bringt die Globalisierung für das Wasser, das Lebensmittel
Nr. 1 ?
Neu : "Feindliche Übernahmen" durch paritätische Mitbestimmung
verhindert