Pressemitteilung :
Strompreiserhöhung geschickt eingefädelt -
Attac Alsfeld kritisiert OVAG und ihre Eigner
Die OVAG-Exponenten und Ex-Kommunalpolitiker, Rainer Schwarz und Hans-Ulrich Lipphardt, hätten die beabsichtigte Strompreiserhöhung geschickt eingefädelt, heißt es jetzt in einer Pressemitteilung von Attac Alsfeld/Vogelsberg. So hätten sie sich zunächst als OVAG-Vorstand mit einer „gewissen Wirtschaftsethik“ als Wohltäter der Region dargestellt. Dann hätten sie versucht, den hohen Strompreis auf die Steuergesetzgebung zurückzuführen. Und nun der Gang zum Verwaltungsgericht, um eine Strompreiserhöhung gerichtlich zu erwirken.
„ Der eigentliche Skandal dabei ist, dass all dies von unseren Kreispolitikern kommentarlos hingenommen wird,“ so Hans-Georg Bodien von Attac Alsfeld. Immerhin sei die OVAG eine Eigengesellschaft der Landkreise Wetterau, Vogelsberg und Gießen. Sie sei eine Aktiengesellschaft, deren Anteile im Wesentlichen über die Oberhessische Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH(OVVG) vom Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe (ZOV) gehalten würden. Sie sei profitorientiert, was letztlich die üppigen Gewinnausschüttungen an die Eignerkreise und die vollen Kassen der OVAG belegten. Hier werde die eigentliche Funktion eines Zweckverbandes pervertiert, dessen wirtschaftliche Tätigkeit eigentlich nur kostendeckend erfolgen dürfe. Die Weitergabe der Gewinne an die OVAG-Kunden sei überfällig. Auf eine Strompreiserhöhung müsse verzichtet werden.
Das Vorgehen der OVAG-Vorstände Schwarz und Lipphardt und das Verhalten der „entscheidenden“ Kreispolitiker bestätige allerdings einmal mehr, so Attac weiter, dass die Verbindung ZOV/OVAG primär eine raffinierte Konstruktion gewiefter Kommunalpolitiker sei, die ihnen in ihrer aktiven Zeit als Aufsichtsratsmitglieder der OVAG (z.B. Landrat des Wetteraukreises, Rolf Gnadl, Dr. Heuser, Fraktionsvositzender der CDU im Vogelsberger Kreistag, Herbert Diestelmann, Kreistagsmitglied der SPD und Alsfelder Bürgermeister) einen guten Nebenverdienst verschaffe. Nach Ausscheiden aus dem aktiven Dienst hätten die einstigen „entscheidenden“ Kommunalpolitiker große Chancen, für eine lukrative Anschlusstätigkeit bei der OVAG. Nach Hörensagen bezögen Schwarz und Lipphardt (gleichzeitig Geschäftsführer des ZOV!) immerhin je ca. 400 000. – EURO jährlich. „ Genaue Angaben sind leider nicht möglich, denn sowohl die Kreistagsabgeordneten der Eignerkreise als auch der Aufsichtsrat der OVAG haben die Offenlegung der Bezüge verweigert,“ so Bodien weiter.
Was auf die Bürgerinnen und Bürger zukomme, wenn auch noch
die Wasserversorgung, die Abwasserbeseitigung und die Müllentsorgung
von der gewinnorientierten OVAG übernommen würden, lasse sich
unschwer ahnen. Der Landratskandidat der SPD, Karl Heinz Krug, habe jetzt
auch noch die OVAG als Partner für die Sanierung der Schulen(ÖPP-
Schulprojekt) im Vogelsbergkreis ins Gespräch gebracht, heißt
es abschließend.