Attac: „Abschottung steht der OVAG nicht zu"
Offenlegung der Bezüge des OVAG-Vorstandes gefordert
VOGELSBERGKREIS (r). Der Attac-Verein Alsfeld/Vogelsberg hat jetzt die Aufsichtsratsvorsitzenden der OVAG, Landrat Rolf Gnadl und Dr. Hans Heuser - Vorsitzender der Kreistagsfraktion der CDU im Vogelsbergkreis - aufgefordert, die Vorstandsbezüge des OVAG-Vorstandes und die Kriterien dieser Entlohnung offenzulegen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
Es stehe kommunalen Unternehmen nicht zu, sich wie ein privat geführtes Wirtschaftsunternehmen zu verhalten und abzuschotten. So habe das Freiburger Landgericht durch ein Urteil vom 8. Dezember 2004 entschieden, dass die Tätigkeit kommunaler Unternehmen der öffentlichen Kontrolle unterliege und transparent sein müsse.
Auch wolle Attac wissen, ob die Vorstandsmitglieder irgendwelche Gratifikationen bezögen. Weiter soll offengelegt werden, ob Vorstandsmitglieder der OVAG bereits eine Pension aus ihrer früheren Tätigkeit als Wahlbeamte erhielten oder ob es eine andere Regelung für den erworbenen Anspruch auf Altersversorgung gebe und welche Kosten dafür der jeweilige Kreis zu schultern hatte/habe. Ferner wolle man wissen, ob die OVAG Politiker der Eignerkreise bezüglich der Energieversorgung Vergünstigungen gewähre und wie hoch die Kosten der OVAG für Werbung seien. Auch werde nach der Höhe der Einkünfte der Aufsichtsratmitglieder der OVAG gefragt.
Wie Hans-Georg Bodien von Attac Alsfeld/Vogelsberg weiter mitteilt,
werde auch die Offenlegung der Finanzierung des Zweckverbandes Oberhessische
Versorgungsbetriebe (ZOV) gefordert. In dem „Parlament" der OVAG hätten
Gnadl und Heuser ebenfalls eine Funktion und seien von daher prädestiniert,
Auskunft zu erteilen. So wolle man auch besonders wissen, woher der ZOV
die Gelder für den Ankauf wasserwirtschaftlicher Anlagen einzelner
Kommunen nehme, und ob es überhaupt Aufgabe des Zweckverbandes sein
könne, sich als Käufer und Händler zu betätigen. Weiter
fordere man auch Auskunft über die Höhe der Einkünfte der
ZOV-Mitglieder. Diesen Weg über die Aufsichtsratsvorsitzenden der
OVAG habe man nun gewählt, hätten sich doch die Fraktionen der
Parteien der Eignerkreise der OVAG aus welchen Gründen auch immer
zu einem Kartell des Schweigens verbunden, heißt es abschließend
in der Mitteilung von Attac.