Stille Einlage bis 300 Millionen
Frankfurt a.M. · 29. November · rtr · Die Nassauische Sparkasse (Naspa) will ihre vergleichsweise niedrige Kernkapitalquote durch eine stille Einlage ihrer Träger - zwei Städte und fünf Landkreise - stärken. "Die stille Einlage soll ein Volumen von bis zu 300 Millionen Euro haben", sagte eine Firmensprecherin am Montag. Derzeit sei das Wiesbadener Kreditinstitut in Gesprächen mit den Kommunen.
Die Kernkapitalquote des Konzerns liegt derzeit bei 5,3 Prozent - in der Branche gelten sechs Prozent als Mindestausstattung. Von der Höhe der Kernkapitalquote hängt beispielsweise ab, in welcher Größenordnung eine Bank oder Sparkasse Kredite vergeben kann. Warum der Vorstand der Naspa gerade jetzt bei den Trägern der Sparkasse anklopft, wurde gestern nicht bekannt.
Naspa-Chef Jens Fischer sagte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die Summe stehe nicht im Zusammenhang mit einer Sonderprüfung der Bankenaufsicht Bafin oder mit einem höheren Wertberichtigungsbedarf für Firmenkredite. Die Naspa werde ihre Risiken aus dem Betriebsergebnis decken können.
Gewährträger der Naspa ist der Sparkassenzweckverband Nassau. Diesen bilden die Städte Wiesbaden und Frankfurt, der Hochtaunuskreis, Landkreis Limburg-Weilburg, Main-Taunus-Kreis, Rhein-Lahn-Kreis und der Westerwaldkreis.
Die Naspa strebt in diesem Jahr einen Nettogewinn an, ohne dabei wie im Vorjahr auf Rücklagen zurückgreifen zu müssen. Fischer plant zudem mit einem operativen Betriebsergebnis vor Bewertung von 111,8 Millionen Euro. Die Risikovorsorge für faule Kredite soll bei Deutschlands fünftgrößter Sparkasse unter den 103 Millionen Euro aus dem Vorjahr liegen.
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Dokument erstellt am 29.11.2004 um 17:08:49 Uhr
Erscheinungsdatum 30.11.2004