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Oberhessiche Zeitung (Alsfeld) vom 18.05.2005
Nach Einigung: Personalabbau droht bei Fraspa und Helaba

"Keine betriebsbedingten Kündigungen" - Stadt Frankfurt spricht von "fairem Preis"

FRANKFURT (Ihe). Nach der Einigung über den Verkauf der Frankfurter Sparkasse (Fraspa) an die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) droht bei den neuen Partnern der Abbau von Arbeitsplätzen.
Zwar werde es "sicherlich keine betriebsbedingten Kündigungen" geben, hieß es in Verhandlungskreisen. Einsparungen seien aber etwa in Personal- und Rechtsabteilungen denkbar. Allerdings hatte die Fraspa, die noch knapp 2000 Mitarbeiter hat, in den letzten drei Jahren bereits 600 Vollzeitstellen abgebaut.

Helaba-Vorstandschef Günther Merl hatte bereits im März betont, es gebe bei einer Übernahme keine Arbeitsplatzgarantie. Nach monatelangen Verhandlungen hatten sich die Helaba und die Fraspa-Eigentümer - die Stadt Frankfurt (40 Prozent) und die Polytechnische Gesellschaft (60 Prozent) - am Samstag auf die Konditionen geeinigt. Inklusive einer Kapitalspritze von 200 Millionen Büro zahlt die Helaba für ihre künftige 100-Prozent-Tochter 925 Millionen Euro.

Der Preis sei "unter den gegebenen Umständen fair", befand Frankfurts Kämmerer Horst Hemzal (CDU). Die Stadt hatte per Gutachten wiederholt eine Milliarde Euro gefordert. Der Bund der Steuerzahler mahnte die Stadt, ihre 290 Millionen Euro Verkaufserlös ausschließlich zum Schuldenabbau einzusetzen. Nach Angaben Hemzals will die Stadt dafür "mindestens 200 Millionen" verwenden.

Im Juli soll die Stadtverordnetenversammlung der Transaktion zustimmen. Bis spätestens Ende August müssen auch die Mitglieder-der Polytechnischen Gesellschaft sowie der Verwaltungsrat der Helaba den Kauf gebilligt haben, damit er wie geplant rückwirkend zum l. Januar in Kraft treten kann.

Die bis zuletzt umstrittene Zusatzversorgungskasse für Fraspa-Mitarbeiter, die die Helaba als Kaufrisiko einschätzte, akzeptierte die Landesbank nach Informationen aus Verhandlungskreisen letztlich. Im Gegenzug verzichtet die Stadt darauf, über einen so genannten Besserungsschein an künftigen Erträgen beteiligt zu werden, die über Plan liegen.