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Oberhessische Zeitung vom 21./22.November 2009

Müllrebellen fordern Antworten von Kopp

Fragen zu ZAV-Verträgen mit den Nachbarkreisen

VOGELSBERGKREIS (oz). „Nicht in allen Punkten" sehen die Vogelsberger Müllrebellen die Verträge des ZAV mit dem Landkreis Marburg-Biedenkopf,dem Wetteraukreis und einer Privatfirma im Antwortschreiben des ZAV-Verbandsvorstehers Friedel Kopp geklärt, heißt es in einer Pressemitteilung der Müllrebellen. So habe Kopp mitgeteilt, dass der Regierungspräsident Gießen für die Deponierung von Siedlungsabfällen des Landkreises Marburg-Biedenkopf zwischen 1988 und 1991 einen Anlieferpreis festgesetzt habe, der „nicht völlig kostendeckend" gewesen sei. Die Müllrebellen fordern den ZAV auf, den fehlenden Betrag der hessischen Landesregierung in Rechnung zu stellen. Es könne nicht sein, dass die Gebührenzahler im Vogelsbergkreis für die damals entstandene Finanzlücke aufkommen sollen.

Auch wollen die Müllrebellen von Friedel Kopp wissen, warum die Verantwortlichen im ZAV nicht rechtzeitig für einen „gesunden Haushalt" gesorgt hätten, obwohl sie die Konsequenzen aus dem Ende der Übergangsfrist der Technischen Anleitung Siedlungsabfall gekannt hätten.

Außerdem, heißt es in der Pressemitteilung weiter, hätte Friedel Kopp die Bedenken der Müllrebellen hinsichtlich des Mülls aus Italien, aus dem Großraum Neapel, nicht zerstreuen können. Sie fordern den Verbandsvorsteher deshalb erneut auf, „alle Details" des entsprechenden Vertrages mit einer Privatfirma „Öffentlich zu machen".

Kopp habe diese Angaben aufgrund „vertraglicher Vereinbarungen und des Vertrauensschutzes des Vertragspartners" verweigert. Die Müllrebellen fürchten jedoch, dass auch hier die Gebührenpflichtigen zusätzlich für die Entsorgung von Fremdmüll hätten zahlen müssen. Sie sind der Meinung, dass die Information der Öffentlichkeit „unbedingt Vorrang haben muss".

Außerdem wollen die Müllrebellen wissen, wer die Ausschreibungsergebnisse ausgewertet und die Sollkostenrechnung für eine mögliche Kommunalisierung der Müllentsorgung erstellt hat. Ebenso wollen sie wissen, was der Flyer gekostet hat, mit dem der ZAV den Gebührenpflichtigen sein Abfallwirtschaftskonzept und das Gebührenmodell im Vogelsbcrgkreis vorgestellt habe.