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Mieterbund :
"Politik vernachlässigt Mieter"
VON CHRISTINE SKOWRONOWSKI
Wohn-Nebenkosten (dpa-/FR-Infografik)

Grobe Versäumnisse in der Wohnungspolitik wirft der Deutsche
Mieterbund der Bundesregierung vor. Vor allem die steigenden
Energiepreise und sonstige Betriebskosten trieben die Mieten weiter in
die Höhe, kritisiert Anke Fuchs, Präsidentin der Lobby. Ein
Drittel des Einkommens müssten Mieter heute im Monat für ihre
Wohnung zahlen. Zudem stagniere der Neubau, der soziale Wohnungsbau
schaffe keine Entlastung und zu allem Übel verscherbelten Kommunen
und Wohnungsgesellschaften noch reihenweise ihre Immobilien an
internationale Finanzinvestoren. Dem müsse die Bundesregierung
endlich einen Riegel vorschieben. Konkret fordert der Mieterbund:
1. Mietenbelastung stoppen
2. Preiswerte Immobilienbestände erhalten
3. Wohngeld erhöhen
4. Energieeffizienz steigern
5. Nebenkosten transparenter gestalten
6. Recht auf Wohnen in der Verfassung verankern
Die Kaltmieten sind laut Mieterbund zwar in den vergangenen Jahren nur
um ein Prozent geklettert, allerdings nur im Schnitt. In
Großstädten - etwa in Stuttgart - lägen die Kosten
teilweise um 15 bis 30 Prozent über dem Bundesmittel. Die
Warmmieten seien zudem seit 2000 bundesweit doppelt so stark geklettert
wie die kalten Kosten - 2006 sogar um das Dreifache. Marktmacht,
Kartelle, undurchsichtige Strukturen, etwa bei Energie- und
Wasseranbietern und Abrechnungsfirmen, blähten die Betriebskosten
zusätzlich auf. Deutlicher Appell des Mieterbundes an die Politik:
Preisaufsicht verstärken, Missbrauch aufspüren - und
letztlich vor allem ahnden.
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Dokument erstellt am 30.05.2007 um 15:08:01 Uhr
Letzte Änderung am 30.05.2007 um 19:09:53 Uhr
Erscheinungsdatum 31.05.2007