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Meyer verteidigt sich

CDU-Generalsekretär hält an Vertrag mit RWE fest

CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer hat gerechtfertigt, dass er verbilligten Strom vom Energiekonzern RWE erhält. SPD-Ministerpräsidenten forderten schärfere Regeln für Abgeordnete.

In der Kritik: Laurenz Meyer (ddp)

Berlin · 12. Dezember · dpa · CDU-Generalsekretär Meyer bezieht vom Energiekonzern RWE verbilligten Strom und zahlt ein Darlehen des Konzerns für seinen privaten Hausbau ab. Der Politiker, der bis 1999 für den von RWE aufgekauften Stromkonzern VEW gearbeitet hatte, sagte nach Medienberichten, er versteuere alle geldwerten Vorteile.

Den geldwerten Vorteil seines Stromrabatts bezifferte der CDU- Politiker auf "rund 1400 Euro im Jahr". Meyer hat laut Spiegel auch eingeräumt, dass er bis heute ein Unternehmensdarlehen für seinen Hausbau abbezahle. 2001 habe er zudem von RWE "irgendeine Ausschüttung" erhalten. RWE bestätigte, dass Meyer wie alle Mitarbeiter mit entsprechenden Verträgen verbilligten Strom bekomme.

Meyer will an seinem ruhenden Vertrag mit RWE festhalten. Er habe schon Ende 2000 auf den Vertrag hingewiesen, sagte er der Bild am Sonntag: "Ich werde auf diesen Vertrag keinesfalls verzichten, weil er mir die Freiheit gibt, jederzeit wieder in die Industrie zurückkehren zu können."

Am Mittwoch hatte der CDU-Sozialpolitiker Hermann-Josef Arentz alle politischen Ämter aufgegeben, weil er von RWE jährlich 60 000 Euro und kostenlose Stromlieferungen ohne entsprechende Gegenleistung erhalten hatte. Die SPD-Ministerpräsidenten Kurt Beck (Rheinland-Pfalz) und Peer Steinbrück (Nordrhein-Westfalen) forderten strengere Verhaltensregeln für Abgeordnete.

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Dokument erstellt am 12.12.2004 um 17:32:11 Uhr
Erscheinungsdatum 13.12.2004