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FR vom 13.05.2006, Seite 28

Kritik an Privatisierung

Mieterbund erwartet Nachteile

BAD HERSFELD • Der Hessische Mieterbund hat sich gegen den Verkauf kommunaler Wohnungsbaugesellschaften an private Investoren ausgesprochen. Die Leidtragenden seien längerfristig immer die Mieter, sagte der Landesvorsitzende Wolfgang Hessenauer gestern auf dem Hessischen Mietertag in Bad Hersfeld. Nach einer „gewissen Schanifrist" werde den Mietern die Rechnung in Form von Mieterhöhungen, oder Wohnungsverkäufen präsentiert.

Der Mieterbund kritisierte auch die Pläne der Landesregierung, die Wohnungsgesellschaft Nassauische Heimstätte zu verkaufen. Die Gesellschaft mit mehr als 60 000 Wohnungen gehört dem Land zu 50 Prozent; es ist die letzte landeseigene Wohnungsbaugesellschaft.

Bei den hessischen Wohnungsämtern seien rund 50000 Haushalte registriert, die „händeringend" eine Sozialwohnung suchten; die meist preiswerten Wohnungen würden daher dringend für die Wohnungsversorgung einkommensschwächerer Haushalte benötigt, sagte Hessenauer. Wie sich zeige, ändere der Verkauf des „Tafelsilbers" auch an der Misere der öffentlichen Haushalte nichts. So habe sich am Defizit des Landeshaushalts auch nach dem Verkauf der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft GWH mit mehr als 40 000 Wohnungen vor zwei Jahren so gut wie nichts geändert. H l K