Zurueck zur Homepage
Steinberg und Corts
Keine Uni-Privatisierung
Frankfurt Nach dem Alumni-Tag der Goethe-Universiät am Samstag
hatten Medien über Pläne für eine Privatisierung der
Hochschule zu ihrem 100. Geburtstag im Jahr 2014 berichtet.
Gegenüber der Frankfurter Rundschau stellte Präsident Rudolf
Steinberg am Sonntag klar: "Wir bleiben eine staatliche
Universität." Eine Privatisierung sei schon aus finanziellen
Gründen nicht möglich. So werde die Goethe-Uni auch über
das Jahr 2014 hinaus auf das Geld vom Land Hessen angewiesen sein. Auch
Wissenschaftsminister Udo Corts (CDU) sagte am Sonntag, ihm seien keine
Privatisierungspläne der Hochschule bekannt.
Allerdings plane die Goethe-Universität tatsächlich, an ihre
Tradition als Stifteruniversität anzuknüpfen, so Steinberg
weiter. Die Hochschule hoffe – zusätzlich zu den Landesmitteln –
auf das finanzielle Engagement von Bürgern. Derzeit prüften
die Gremien an der Uni die rechtlichen Voraussetzungen für eine
Stifteruniversität. "Es gibt noch keine konkreten Entwürfe",
sagte Steinberg. Er könne sich die University of California in
Berkeley als Vorbild vorstellen. Die US-amerikanische Hochschule ist
staatlich, kann aber selbstständig handeln und bezieht einen Teil
ihres Etats von Stiftern.
Dass ein solches Modell auch in Deutschland funktionieren könne,
zeige das Frankfurt Institute for Advanced Studies (Fias) auf dem
Campus Riedberg, so Steinberg. Die Einrichtung wird zum großen
Teil von Sponsoren und Stiftungen finanziert.
Zugleich strebt die Universität nach mehr Autonomie. Bereits nach
seiner Wiederwahl zum Präsidenten der Hochschule im Februar hatte
Steinberg von einem Modell "Darmstadt plus" gesprochen. Die Technische
Universität Darmstadt darf seit anderthalb Jahren weitgehend
eigenständig über ihren Etat verfügen und ohne Segen des
Wissenschaftsministeriums Kooperationen mit anderen Hochschulen und
Wirtschaftsunternehmen eingehen sowie Professoren berufen. Die
Goethe-Uni will bis zum Jahr 2008 in einer Universitätsverfassung
ein noch weitergehendes Modell beschließen.
Wissenschaftsminister Corts sagte dazu, das Darmstädter Modell
habe sich bewährt. Er stehe der Autonomie weiterer Hochschulen
positiv gegenüber.
Alumni-Tag: Ein Wiedersehen alter Kommilitonen
Kommentar: University
[ document info ]
Copyright © FR online 2006
Dokument erstellt am 02.10.2006 um 08:59:53 Uhr
Letzte Änderung am 02.10.2006 um 09:01:07 Uhr
Erscheinungsdatum 02.10.2006