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Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre

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Jahresbericht 2007 des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre

Köln, 22. August 2007

Mehr Transparenz in den Lobbyismus der DAX-Unternehmen

Die Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre können auf eine erfolgreiche Arbeit in der Hauptversammlungs-Saison 2007 zurückblicken. Dass dies möglich ist, verdanken wir nicht zuletzt  Ihrer Unterstützung.

Die zahlreichen Turbulenzen, für die deutsche Unternehmen zuletzt gesorgt haben, belegen einmal mehr, dass eine kritische Konzernbegleitung weiterhin notwendig ist. Im Frühjahr drehte sich bei Siemens aufgrund eines unvergleichlichen Schmiergeldskandals das Personalkarussell. Die Kritischen Aktionäre hatten bereits im Januar den Rücktritt des Aufsichtsrats-Chefs Heinrich von Pierer gefordert, der dann im April erfolgte.

Bei Daimler und Chrysler hatten die Kritischen Aktionäre von Anfang an vor der Fusion, der angeblichen „Hochzeit im Himmel" (Ex-Daimler-Chef Schrempp), gewarnt. Es wurde eine „höllische Beziehung" von zwei Partnern, die nie zusammen fanden. Wegen der Beteiligung von DaimlerChrysler am Rüstungskonzern EADS starteten die Kritischen Aktionäre die Aktion „Wir kaufen keinen Mercedes - Boykottiert Streumunition".

Der KonzernVattenfall kommt nach den Störfällen in seinen Atomkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel nicht mehr aus den Schlagzeilen. Die Kritischen Aktionäre forderten bei der Hauptversammlung des schwedischen Staatskonzerns eine Stilllegung der Pannen-Reaktoren und einen Stopp des Braunkohleabbaus in der Niederlausitz.

Unsere Bilanz ist positiv: Kritische Aktionäre waren im Jahr 2007 bei 25 Hauptversammlungen dabei, verteilten Flugblätter und Postkarten, brachten Gegenanträge ein und stellten den Konzernbossen  kritische Fragen. Unsere Argumente stießen bei vielen Aktionären auf Gehör und wurden nicht selten mit Applaus bedacht. Volkswagen und BMW wurden aufgefordert, sich endlich ihrer Klimaverantwortung zu stellen. Bei RWE verlangten wir die Rückführung der privatisierten Wasserversorgung in kommunales Eigentum. Die Deutsche Bank musste sich wegen der Verwaltung von Potentaten-Geldern Kritik anhören. Bei Continental forderten wir die Einhaltung von Arbeitnehmerrechten.

Die Zusammenarbeit mit zahlreichen Organisationen und engagierten Aktivisten war wieder einmal sehr fruchtbar. Genannt seien hier Greenpeace, BUND, Robin Wood, die Grüne Liga, urgewald, die Kampagne für Saubere Kleidung, WEED, Rettet den Regenwald, Food & Water Watch (USA), Global Witness (England) sowie mexikanische und US-Gewerkschafts Vertreter.

Erste interessante Ergebnisse förderte unsere Kampagne „Mehr Transparenz in den Lobbyismus der DAX -Unternehmen" zutage. Während einige Konzerne nach eigenen Angaben auf die Finanzierung politischer Parteien verzichten, pflegen andere die politische Landschaft munter weiter, entsenden Mitarbeiter im Rahmen eines „Personalaustauschprogramms" in Ministerien oder beschäftigen Ministeriale bei  sich. Beliebt ist auch die Unterstützung von Lobby-Organisationen mit so unverfänglich klingenden Namen wie „Konvent für Deutschland", die auf mehr oder weniger subtile Weise die öffentliche Meinung beeinflussen sollen. Die Arbeit an dieser Kampagne soll auch im nächsten Jahr fortgeführt  und dokumentiert werden.

Sie sehen also: Die Kritischen Aktionäre lassen nicht locker und haben Neues in Gang gebracht. Bitte unterstützen Sie uns weiter in unserem Engagement. Es lohnt sich!    

Darüber hinaus würden wir uns freuen, wenn Sie an der Jahresversammlung des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre teilnehmen würden, bei der erstmals der Henry Mathews Preis verliehen wird. Die Einladung hierzu finden Sie hier in der Anlage 2.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Dufner Geschäftsführer


Spenden an den Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre sind steuerabzugsfähig.
Unsere Bankverbindung: Konto-Nr. 896 22 92 Sparkasse Köln Bonn   BLZ 370 501 98


Anlage 1 :

Kritische Aktionäre besuchten 2007 diese Hauptversammlungen:

19.01. Thyssen Krupp
25.01. Siemens
29.03. Nordd.Affinerie
04.04. Daimler Chrysler
11.04. Puma
18.04. RWE
19.04. Volkswagen
24.04. Continental
26.04. BASF
27.04. Bayer
02.05. Allianz
03.05. Telekom
03.05. e.on
08.05. Rheinmetall
08.05. Deutsche Post
10.05. adidas
10.05. Postbank
15.05. BMW    
16.05. Commerzbank
23.05. Solarparc
24.05. Solarworld
24.05. Deutsche Bank
30.05. Fraport
25.06. HypoVereinsbank
09.08. Vattenfall