Antrag 131 zum Parteitag Nürnberg 1968 vom Bezirk Hessen- Süd zu SPD- Arbeitnehmer
Der Parteivorstand wird beauftragt, den Beschluß des Parteivorstandes vom 24. April 1959 über die Richtlinien für die Betriebsgruppenarbeit und die sozialen Arbeitsgemeinschaften zu überprüfen und nach folgenden Grundsätzen den heutigen Verhältnissen anzupassen:
1. Auf allen Organisationsebenen der Partei sind Arbeitsgemeinschaften für Arbeitnehmerfragen zu bilden,
2. Bis zur Ebene des Unterbezirks setzen sich die Arbeitsgemeinschaften entsprechend den Richtlinien vom 24. April 1959 zusammen.
3. Entsprechend den allgemeinen Richtlinien des Parteivorstandes für Arbeitsgemeinschaften bilden auch die Arbeitsgemeinschaften für Arbeitnehmerfragen auf allen Organisationsebenen Vorstände, Die Vorstände werden auf Hauptversammlungen der in den Richtlinien genannten Mitglieder direkt oder durch Delegierte der Arbeitsgemeinschaften unterer Parteigliederungen gewählt.
4. Die Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaften gehören dem Parteivorstand der jeweiligen Organisationsebene mit beratender Stimme an.
5. Eine Gliederung der Arbeitsgemeinschaften nach Industriezweigen erscheint nach den bisherigen Erfahrungen als allgemeines Organisationsprinzip nicht zweckmäßig, örtliche Ausnahmen können sinvoll sein.
6. Auf allen Organisationsebenen sollen regelmäßig und bei besonderen Anlässen Arbeitnehmerkonferenzen bzw. Arbeitnehmergespräche durchgeführt werden.
Begründung :
Die Beschlüsse des Parteivorstandes vom 24. April 1959 sind in der Partei, sehr unterschiedlich durchgeführt worden. Die Betriebsgruppenarbeit hat sich in unterschiedlicher Intensität und in unterschiedlichen organisatorischen Formen entwickelt.
Einige Parteibezirke haben dieser Arbeit überhaupt keine Aufmerksamkeit geschenkt. Nur in Kenntnis dieser Tatsache ist es zu verstehen, daß es in den letzten Monaten zu innerparteilichen und öffentlichen Diskussionen über die Formen der Vertretung von Arbeitnehmerinteressen innerhalb der Partei gekommen ist.
Der Parteivorstand sollte daher durch eine Überarbeitung der Richtlinien
im Sinne der gegebenen Anregungen und durch intensive Überwachung der Arbeit
in den Parteigliederungen einen wichitgen Beitrag leisten, um die Geschlossenheit
der Partei zu stärken und zu verhindern, daß sie von ihrer traditionellen
Basis, der Arbeitnehmerschaft, getrennt werden kann.
( Quelle : Protokoll des SPD- Parteitags 1968, Seite 1116 / 1117 )
Dieser Antrag wurde mit einer Reihe anderer Anträge zum gleichen Thema
an den PV überwiesen ( Vergl. Prot. 1968, Seite 681, 682 )