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28.09.2004 11:34

Verhandlungen über IT-Projekt Herkules der Bundeswehr gehen weiter

Die Verhandlungen um das milliardenteure IT-Projekt der Bundeswehr "Herkules gehen voran. Wie die SPD-Haushaltsexpertin Elke Leonhard gegenüber heise online erklärte, sind die Vorgespräche mit dem Konsortium TIS um T-Systems, IBM Deutschland und Siemens Business Services bereits abgeschlossen. Erste Zwischenergebnisse der Verhandlungen seien bis November zu erwarten. Mit Herkules soll die Bundeswehr mit moderner Informationstechnologie im Laufe der nächsten zehn Jahre ausgerüstet werden.

Leonhard betonte allerdings, dass sich jetzt noch nicht absehen lasse, ob das Projekt teurer oder billiger werde. Dies werde sich "erst am konkreten Business-Case zeigen". Seit der Ausschreibung hätten sich wichtige Parameter verändert: So habe man inzwischen einerseits die Schließung von 100 Bundeswehr-Standorten beschlossen, andererseits habe sich die Netzwerktechnik in den letzten drei Jahren wesentlich weiter entwickelt. Leonhard sagte: "Wir dürfen uns technisch nicht abhängen lassen und müssen als eines der führenden europäischen Länder den neuesten Stand der Technik haben." Außerdem müssten die Partnerländer untereinander kompatibel sein.

Anfang Juli hatte das Konsortium ISIC 21 mit dem IT-Dienstleister CSC-Ploenzke, der Luftfahrt- und Elektronikkonzern EADS und der Telekommunikationsbetreiber Mobilcom die Verhandlungen mit dem Bundesverteidigungsministerium für gescheitert erklärt. Andreas von Schoeler, Vorstandsmitglied der CSC Ploenzke AG, hält das Scheitern der Verhandlungen mit dem zweiten Konsortium zudem ebenfalls für wahrscheinlich. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung hatte er erklärte, dass die Bundeswehr mehr verlange, als die privaten Anbieter zum gegebenen Preis leisten könnten. CSC-Sprecher Frank Schabel sagte heise online, dass das Budget begrenzt sei, die geforderten Leistungen in den letzten drei Jahren jedoch gestiegen seien. Ein privatwirtschaftliches Unternehmen müsse jedoch seine Margen noch einhalten können. (Christiane Schulzki-Haddouti)