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Gescannt aus "express" Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit" Nr.1/2007 45. Jahgang, Seite 8  

»Globale Soziale Rechte - Perspektiven einer anderen Globalisierung«

Veranstaltung im Vorfeld des GS-Gipfels in Heiligendamm

Der bloße Verweis auf die Globalisierung genügt nicht mehr, um neoliberale Reformen als alfernativlos darzustellen und durchzusetzen. Die herrschende Politik und ihre Medien entdecken ihr »soziales Gewissen« und wollen Globalisierung endlich auch »sozial gestalten«. Das ist auch den auf Seattle und Genua folgenden Protesten zu verdanken. Doch noch ist die Opposition zersplittert, beschränken sich soziale Bewegungen, Gewerkschaften und NGOs zu sehr auf den eigenen Bereich und das eigene Klientel. Die Konferenz Globale Soziale Rechte geht dem roten Faden nach, der scheinbar weit voneinander entfernte Auseinandersetzungen dennoch miteinander verbindet: Der Globalisierung des Kapitals, der Märkte und der Waren mit einer Globalisierung der Sozialen Rechte zu begegnen.

(...) Genau an diesem Punkt setzt die Konferenz Globale Soziale Rechte an. Nicht im freihändigen Erstellen eines Katalogs der Wünschbarkeiten, sondern im offenen Austausch über unsere eigenen Widersprüche - und über die noch kaum ausgemessenen Möglichkeiten, sie aufzulösen. Schließlich können, ein Beispiel nur, die Interessensunterschiede zwischen einheimisch-etablierten und neuansässig-rechtlosen Arbeiterinnen nicht platt-internationalistisch wegdiskutiert werden, solange die Unterbietung der tariflich gesicherten Lohne durch Menschen aus Niedriglohnländern tatsächlich zur Abwärtsspirale der Einkommen im Norden beiträgt.

Die Diskussion über die unterschiedlichen Eigenlogiken der Handlungsfelder von Aktivistinnen sozialer Bewegungen, Mitarbeiterinnen von NGOs und Gewerkschafterinnen ist ein erster Schritt, um gemeinsame Interessen zu definieren. Für einen solchen Anfang ist viel gewonnen, wenn verständlich wird, dass und wie es allen Beteiligten bei allen Unterschieden und Widersprüchen um die unabweisliche Notwendigkeit geht, soziale Rechte nicht mehr nur in nationalen Grenzen, sondern in weltweiter Geltung zu erstreiten.

Aus dem Programm:

- »Fome Zero« - und mehr als nur »Null Hunger«. Grundsicherung als Globales Soziales Recht; mit Rolf Künnemann (FIAN international, Heidelberg), Clovis Zimmermann, (FIAN Brasilien, Universität Belo Horizonte), Katja Maurer (medico international, Frankfurt)

- Gewerkschaften im Spannungsfeld von Standortlogik und transnationalem Handeln; mit Kai Burmeister (IG Metall Grundsatz) und Stefan Hölzer (VW -VK-Leifer Braunschweig) n Globale Bewegungsfreiheit: migrationspolitische Kernforderung - sozialpolitische Herausforderung; mit Kirsten Huckenbeck (Redaktion express, Frankfurt) und Hagen Kopp [Kein mensch ist illegal, Hanau) im Gespräch mit Valery Alzaga (US-amerikanische Dienstleistungsgewerkschaft SEIU, Justice for Janitors-Global Project) und Matthias Kirchner (Generalsekretär des Europäischen Verbandes der Wanderarbeiter) sowie Jonas Berhe (Kanak Attak)

- Globale Soziale Rechte - Perspektiven einer anderen Globalisierung. Mit Hans-Jürgen Urban (IG Metall), Clovis Zimmermann und Valery Alzaga

Termin & Ort: 27. Februar 2007, 11-22 Uhr, DGB-Haus Frankfurt, Wilhelm Leuschner Str. 69, 60329 Frankfurt am Main

Anmeldung: medico international Burgstraße 106, 60389 Frankfurt, Tel (069) 94 43 80, info@medico.de