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Oberhessische Zeitung (Alsfeld) vom 31.12.2004

Im neuen Jahr wird auch das Gas teurer

Gas- und Wasserversorgung Osthessen erhöht die Preise um rund 6,4 Prozent - "30 Prozent schöpft der Fiskus ab"

VOGELSBERGKREIS (r). "Die Erhöhung der Beschaffungskosten für Erdgas führt nun auch hei der Gas- und Wasserversorgung (GWV) Fulda und der Gas- und Wasserversorgung (GWV) Osthessen zu einer Anhebung der Erdgaspreise." Dies teilt das Gasversorgungsunternehmen mit. Heißt: Zum 1. Januar steigen die Erdgaspreise in allen Tarifklassen an um 0,25 Cent pro Kilowattstunde. Im Durchschnitt entspricht dies rund 6,4 Prozent.

GWV-Geschäftsführer Dr. Peter Szcepanek betonte, dass diese Preisanpassung vor dem Hintergrund generell gestiegener Preise auf den Energiemärkten stattfinde. Die Entwicklung könne von der GWV nicht aufgefangen werden. Das Unternehmen selbst profitiere nicht von dieser Preiserhöhung, da die Einkaufspreise von Erdgas im gleichen Umfang steigen. °Unabhängige Wirtschaftsprüfer haben bestätigt, dass die Tarifpreisanpassung der GWV sogar unter der Steigerung der jeweiligen Bezugspreise liegt." Auch nach dieser Preiserhöhung werden beide Versorger ihre Positionen unter den nachweislich preiswertesten Gasversorgungsunternehmen in Deutschland halten.

Etwa 30 Prozent des Gaspreises, den Haushalte zur Zeit zu zahlen haben, schöpfe der Fiskus ab, trotz der nachgewiesenen Umweltvorteile von Erdgas. Im letzten Jahr summierte sich die Steuer-und Abgabenbelastung von Erdgas durch den Staat auf 4,3 Milliarden Euro, das seien 90 Prozent mehr als l998.

Im Vergleich seien die Preise für einzelne Energieträger seit Januar 2004 zum Teil drastisch angestiegen. Kohle koste beispielsweise momentan 23 Prozent mehr als zu Jahresbeginn, noch höher lägen die Steigerungsraten bei leichtem Heizöl, Rohöl oder Koks

Die Erdgasproduzenten, so heißt es weiter, orientierten sich seit den sechziger Jahren in ihrer Preisfindung am Preis des leichten Heizöls. Die Erdgaspreise folgen dem aktuellen Preis des Öls im Abstand von etwa einem halben Jahr - ein Verfahren, das allerdings inzwischen in Frage gestellt und kritisiert wurde.

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Stoßlüften ist besser als Dauerlüften

Viel Energie und damit Heizkosten lassen sich sparen, wenn ein paar einfache Tipps beachtet werden: Die Raumlufttemperatur in Wohnräumen sollte 19 bis 22 Grad betragen, in Schlafräumen 16 bis 18 Grad, nur im Badezimmer sind 22 bis 24 Grad angemessen. Dauerlüften mit Kippstellung der Fenster kühlt die Wände zu stark aus.

Lieber zwei- bis dreimal täglich Stoßlüften für zehn Minuten, bei voll geöffneten Fenstern möglichst quer durch die Wohnung, Regelmäßige Wartung, korrekte Einstellung der Heizung und moderne Thermostatventile sparen Energie, bevor sie verbraucht wird.

Noch mehr kostenlose Tipps zum Energiesparen erhalten Kunden in der Energieberatung der GWV, Tel. 0661/299-191 oder bei der Verbraucherzentrale Fulda, Tel. 0661/77453.
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Die Ölpreisbindung, so stellt es die GWV dar, ist grundlegender Vertragsbestandteil der langfristigen Lieferverträge zwischen den ausländischen Produzenten und der deutschen Gaswirtschaft. Eine Abkehr von der Praxis sei für Deutschland nur dann Erfolg versprechend, wenn Gas langfristig in ausreichender Menge von einer Vielzahl von Produzenten zu Preisen beschafft werden könnte, die unter dem Ölpreisniveau liegen.

Auch die GWV Fulda und die GWV Osthessen hätten mit ihrem Vorlieferanten für ihre langfristigen Lieferverträge eine ausschließliche Bindung an den Preis für leichtes Heizöl vereinbart. Aus Gründen der Versorgungssicherheit seien in der Gaswirtschaft solch langfristig laufende Lieferverträge derzeit unverzichtbar. Die GWV versichert: "Ganz gleich, ob das Energie-Preisniveau, das durch den Heizölpreis bestimmt wird, steigt oder fällt -der Erdgaskunde kann sicher sein, dass er bei längerfristiger Betrachtung dauerhaft zu wettbewerbsfähigen Preisen bedient wird." Die GWV werde die Erhöhung der Erdgaspreise bei der Ermittlung der Abschlagszahlungen ab 1. Januar berücksichtigen. Weitere Informationen unter Tel. 0661/299-132 bis 135.