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Oberhessische Zeitung (Alsfeld) vom 26.04.2005

„Langfristig ist mit dem Verlust von Stellen zu rechnen"

Marx: Koalition und SPD wurden bereits informiert - Kreistag entscheidet schon im Juli

VOGELSBERGKREIS (gl). Im Juli soll der Vogelsberger Kreistag über die Fusion der beiden Sparkassen Vogelsbergkreis und Wetterau zur Sparkasse Oberhessen entscheiden. Der Verwaltungsratsvorsitzende des Vogelsberger Instituts, Landrat Rudolf Marx, und Vorstandsvorsitzender Gerold Beckmann zeigten sich gestern zuversichtlich, dass es eine klare Mehrheit für eine Fusion der beiden Sparkassen geben wird.

Die beiden bestätigten, dass die Spitzen der Koalitionsfraktionen und der SPD im Kreistag in den letzten Wochen bereits informiert wurden. Laut Marx ist aus allen Fraktionen signalisiert worden, der Fusion zustimmen zu wollen. Der Landrat und Beckmann betonten, dieser Weg der frühzeitigen Einbindung der Politik sei gewählt worden, um eine Mehrheit im Kreistag sicherzustellen. Die Situation im Vogelsberg unterscheide sich da grundlegend von der Wetterau, wo eine große Koalition im Kreishaus regiere.

Den Kreistagen in beiden Kreisen kommt das alleinige Recht zu. über eine Fusion zu befinden. Die Kreise sind die Träger der Sparkassen. Wie sich die Anteile beim künftigen Institut Oberhessen verteilen werden, ist laut Beckmann noch nicht geregelt, weil der Sparkassenverband noch die Gewichtungen vorschlagen soll. Fest steht, dass beide Kreise Träger der neuen Sparkasse sein werden. Je nach Festlegung der Anteile wird dann auch die Zusammensetzung des Verwaltungsrates geregelt werden. Die beiden Verwaltungsräte der Sparkassen haben kein Mitsprache-, sondern lediglich ein Anhörungsrecht. Auch die Kreisausschüsse können den Kreistagen lediglich Vorschläge für einen Beschluss unterbreiten.

Wenn die Kreistage vor der Sommerpause entscheiden, werden die Details des Fusionsvertrags noch nicht auf dem Tisch liegen, räumte Gerold Beckmann ein. Das gilt insbesondere für die Personalplanung des neuen Tmtitut«. Marx und Weekiiiarm betonten jedoch, dass die Entscheidungshoheit des Kreistags sich darauf auch nicht erstrecke. Für die Kreispolitik gehe es um
Gigant in Hessens Mitte: das Gebiet der entstehenden Sparkasse Oberhessen.
eine Grundsatzentscheidung, die Umsetzung sei Sache der Vorstände.

Gerold Beckmann betonte erneut, dass zwar langfristig mit dem Verlust von Stellen zu rechnen sei, „sonst gibt es nicht die erwünschten Synergie-Effekte". Das werde aber auf jeden Fal l sozial verträglich geschehen. „Niemand wird rausgeschmis-
müssten sich jetzt erst einmal daran machen, die künftige Struktur der Sparkasse Oberhessen zu definieren: Welche Abteilung kommt wo hin? Es werde keine Konzentration auf Friedberg geben, versicherte Beckmann. "Das ist auch bereits abgesichert", unterstrich Rudolf Marx.

In Sachen Technik sieht Beckmann kaum Probleme, da beide Sparkassen ans gleiche Rechenzentrum angebunden seien. Eine Zusammenschaltung werde nach einer Fasien-im ersten Quartal 2006 vorgenommen werden. Die Kundschaft werde von einem Zusammenschluss am 1. Januar so gut wie nichts mitbekommen.