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Oberhessische Zeitung (Alsfeld) vom 23.07.2005

Vertrag unterschrieben -Mitarbeiter informiert

VOGELSBERGKREIS (gs). Waren Politiker und Sparkasse Anfang des Jahres noch äußerst zurückhaltend - man könnte ihnen Geheimniskrämerei unterstellen -geben sie sich jetzt, nachdem die Fusion besiegelt ist, äußerst informationsfreudig -der Presse und auch ihren Mitarbeitern -gegenüber. Auf einem besonderen Terrain, nämlich in Schotten, wo die Sparkassen Wetterau und Vogelsbergkreis seit Jahren eigene Geschäftsstellen unterhalten, feierten die Landräte Rudolf Marx (Vogelsbergkreis) und Rolf Gnadl (Wetterau) mit den Vorstandsvorsitzenden beider Sparkassen den Zusammenschluss zum l. Januar 2006.

Am Donnerstag hatte der Wetterauer Kreistag (wir berichteten) dem Fusionsvertrag zugestimmt. Danach war das Dokument unterzeichnet worden. „Ich hätte das lieber jetzt in der Sparkasse in Schotten mit Datum vom 22. Juli gemacht, aber unser Präsident konnte heute nicht", merkte Landrat Gnadl an.

„Eigentlich wollten wir als Sparkasse Wetterau alleine bleiben, jetzt aber kommt die Regionalisierung mit Veränderungen, ob wir wollen oder nicht. Deshalb sind wir auf die Offerte aus dem Vogelsberg eingegangen. Es ging nicht um einen Unterschlupf, sondern den Vogelsberg und uns selbst zu schützen. Sollte eine Veränderung in der Gießener Sparkasse bevorstehen, dann müssen wir denen nicht hinterherlaufen", zielte Gnadl auf die Stärke der neuen Sparkasse Oberhessen (künftiges Bilanzvolumen von 4,6 Milliarden Euro/Platz vier Hessen und 48 in Deutschland) ab. Später nannte er als weiteren Grund für die Fusion auch das Zusammengehen der Frankfurter Sparkasse mit der Helaba, denn diese neue Großbank tangiere auch den Wetteraukreis.

Informiert werden jetzt die Beschäftigten der Sparkassen: Zeitgleich waren gestern Abend Mitarbeiterversammlungen (beide Kassen haben zusammen rund l 200 Beschäftigte) in Florstadt und Lauterbach einberufen. Bereits vor der Pressekonferenz in Schotten waren 40 bis 50 Mitarbeiter der zweiten Führungsebene informiert worden, am Nachmittag sollte „offen mit den beiden Personalräten geredet" werden. Am Sonntagabend fahren die Vorstandsmitglieder auf eine Klausurtagung, „um sich Gedanken zu machen, wie es weitergehen soll".

Günter Sedlak als Vorstands Vorsitzender, Gerold Beckmann und Reinhold Wintermeyer stehen der neuen Sparkasse vor. Er werde, so Beckmann, „bis zum 30. Juni 2006 den Integrationsprozess begleiten und danach in den Ruhestand gehen. Thomas Falk, der informell an allen Vorstandssitzungen teilnehmen soll, wird am 1. Juli 2006 in dieses Gremium nachrücken. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Vogelsbergkreis* Dieter Bonn, wird vereinbarungsgemäß zum 30. Dezember 2005 in den Ruhestand gehen."

„Die Nähe zum Kunden bleibt zentrales Thema der Geschäftspolitik der Sparkasse Oberhessen", versicherten alle.