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Fraspa will nach Leistung zahlen
Individuelle Zuschläge sollen an die Stelle des 14. Gehalts
rücken / Gewerkschaft protestiert
Der Vorstand der Frankfurter Sparkasse
(Fraspa) hat die Betriebsvereinbarung zum 14. Gehalt gekündigt. Er
will die mehr als 1900 Beschäftigten künftig stärker
nach Leistung bezahlen. Die Gewerkschaft ist mit dem Verfahren nicht
einverstanden und kündigt Widerstand an.
Frankfurt a.M. - In der Auseinandersetzung bei der Frankfurter
Sparkasse geht es um viel Geld. Fällt das 14. Gehalt ersatzlos
weg, sinkt das Jahreseinkommen um 7,1 Prozent. "Als wenn wir darauf
verzichten könnten oder nicht darauf angewiesen wären",
äußert sich die Betriebsgruppe der Vereinten
Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) in einem Flugblatt an die
Beschäftigten enttäuscht über die Kündigung der
Betriebsvereinbarung zum 30. Juni diesen Jahres.
Der Vorstand der Sparkasse setzte jetzt einen Schlussstrich unter die
Betriebsvereinbarung, weil das 14. Gehalt sonst am 1. Juli in den
Arbeitsverträgen festgeschrieben worden wäre. Das hat mit der
am Freitag im hessischen Landtag beschlossenen Umwandlung der
Aktiengesellschaft in eine Anstalt öffentlichen Rechts zu tun -
eine Folge des Erwerbs des Kreditinstituts durch die Landesbank
Hessen-Thüringen (Helaba).
Die Fixierung eines Anspruchs auf ein 14. Gehalt im Arbeitsvertrag
wollte der Vorstand unbedingt verhindern, denn eine Vielzahl von
Änderungskündigungen ist gegebenenfalls wesentlich schwerer
durchzusetzen als der Ausstieg aus einer Betriebsvereinbarung. "Wir
hatten keine andere Chance", rechtfertigt Fraspa-Pressesprecher Sven
Matthiesen die Entscheidung.
Das Management der Sparkasse betrachtet das Gehaltsgefüge im
Unternehmen als zu starr, will mit dem Betriebsrat über "variable
Vergütungen" verhandeln. Mit der Belegschaft werde dabei fair
umgegangen, betont Matthiesen. Das 14. Gehalt, das alle erhalten, die
bei Vertragsabschluss im Jahr 2003 für die Fraspa tätig
waren, werde noch bis einschließlich 2009 gezahlt. Bis dahin sei
Zeit, um über ein System variabler Vergütung zu sprechen. Wie
das genau aussehen könnte, sagt Matthiesen nicht. Das sei "Teil
der Verhandlungen". Die Beschäftigten müssten aber nicht
fürchten, im Extremfall ein Vierzehntel ihres Gehalts
einzubüßen. "Das wird nicht hundert Prozent variabel."
Verdi besteht darauf, "dass das bisherige Jahresgehalt weiter rechtlich
abgesichert ist". Die Gewerkschaft erwarte, dass der Vorstand das
Problem bis zur Rechtsformumwandlung "aus der Welt schafft", sagt
Leonhard Regneri, der Betriebsratschef bei der Fraspa ist. Auf einer
Betriebsversammlung am Montag wollen die Arbeitnehmervertreter das noch
einmal deutlich machen. Gegen eine variable Vergütung haben sie
grundsätzlich nichts. "Darüber kann man reden", sagte
Regneri. Allerdings könne es nicht darum gehen, dass die
Beschäftigten derartige Zuschläge durch den Wegfall des 14.
Gehalts selbst finanzierten. Bernd Salzmann
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Dokument erstellt am 07.05.2007 um 16:44:01 Uhr
Erscheinungsdatum 08.05.2007