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Oberhessische Zeitung (Alsfeld) vom 03.05.2005

Fraspa-Ubernahme bald unter Dach und Fach

Pensionen und Gewinnbeteiligung bei Verhandlungen mit Helaba als Knackpunkt - Wieder schwarze Zahlen in 2004

FRANKFURT (otr). Trotz immer noch ungeklärter Fragen wird die Übernahme der angeschlagenen Frankfurter Sparkasse (Fraspa) durch die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) in den nächsten Wochen offenbar unter Dach und Fach gebracht. Auch die Fraspa steht, wie Vorstandssprecher Harald Quensen sagte, "vorbehaltlos" hinter den Plänen.
Es wäre ein weiterer "stabilisierender" Schritt. Außerdem könnten sich eine Landesbank und eine auf das Filialgeschäft konzentrierte Sparkasse gut ergänzen. "Es wäre eine Stärkung der öffentlich-rechtlichen Säule am wichtigsten Bankenplatz
Deutschlands."

An zwei Punkten hängt die Einigung zwischen der Helaba und der beiden Fraspa-Eigentümern, dem Bürgerverein Polytechnische Gesellschaft und der Stadt Frankfurt. Zum einen geht es um die künftigen Pensionsverpflichtungen der Fraspa gegenüber der Stadt Frankfurt, zum anderen wollen die beiden Eigentümer an den künftigen Gewinnen der Fraspa bis 2009 beteiligt werden. Fraspa-Chef Ouensen geht zwar von einem positiven Abschluss aus. "Aber da es um sehr viel Geld geht, besteht zu Euphorie keinerlei Anlass." Die Helaba verhandelt seit Ende vergangenen Jahres exklusiv mit der Stadt Frankfurt - sie hält 40 Prozent der Anteile - und der Polytechnischen Gesellschaft (60 Prozent). Dem Vernehmen nach soll sie bislang 725 Millionen Euro geboten haben und zusätzlich eine Kapitalspritze von 200 Millionen Euro. Die Privatbanken kritisieren die geplante Übernahme der Fraspa durch die Helaba scharf. Schon im November hatten sie die exklusiven Verhandlungen mit nur einem potentiellen Interessenten angeprangert. Unter anderem hatten Dresdner Bank und Commerzbank grundsätzliches Interesse an der Fraspa angemeldet.

Die hat ihre schwere Krise mittlerweile überwunden. Vor allem die Bereinigung im Kreditgeschäft, aber auch der Abbau von gut 320 der rund 2300 Arbeitsplätze hat der sechstgrößten Sparkasse der Republik 2004 wieder einen kleinen Vorsteuer-Gewinn von zwei Millionen Euro beschert. 2003 war die Fraspa mit fast 150 Millionen Euro in die roten Zahlen gerutscht. Nach Steuern bleiben der Sparkasse für 2004 rund 500000 Euro. Gut zwei Drittel davon werden an die beiden Aktionäre ausgeschüttet. In diesem Jahr rechnet Fraspa-Chef Quensen mit einem ähnlichen Ergebnis wie 2004.