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Sparkassen stärken Eigenkapital

Den deutschen Sparkassen mangelt es an Rentabilität. Zwar haben die Kreditinstitute ihren Gewinn im vergangenen Jahr um fast die Hälfte gesteigert, international sind sie jedoch weit abgeschlagen.

Der DSGV-Präsident Dietrich HoppenstedtDer Überschuss der 477 Sparkassen habe 2004 mit 2,3 Mrd. Euro um 43,6 Prozent über dem Vorjahreswert gelegen, teilte der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) am Mittwoch in Frankfurt mit. "Das ist das beste Ergebnis seit sechs Jahren", sagte DSGV-Präsident Dietrich Hoppenstedt.

Während der Zinsüberschuss mit 23,3 Mrd. Euro stabil geblieben sei, habe sich der Provisionsüberschuss um 7,5 Prozent auf 5,7 Mrd. Euro erhöht. Gleichzeitig seien die Kosten leicht zurückgegangen. Im Kreditgeschäft sei darüber hinaus der Wertberichtigungsbedarf um 15,8 Prozent auf 4,3 Mrd. Euro gesunken.

Hoppenstedt sagte, dass die haftenden Eigenmittel seit dem Jahr 2000 um mehr als ein Viertel gestiegen seien. "Bei den Sparkassen besteht kein Bedarf, Eigenkapital zuzuführen - weder durch private Dritte, noch durch die Träger", hieß es.

Hoppenstedt gegen Öffnung des Drei-Säulen-Modells

Damit sprach sich der Sparkassen-Präsident erneut gegen eine Öffnung des so genannten Drei-Säulen-Modells in der deutschen Kreditwirtschaft aus, das starre Grenzen zwischen Privatbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken vorsieht. Seit langem fordern die Privatbanken, das gesetzliche Verbot des Kaufs von Sparkassen aufzuheben oder zumindest zu lockern.

Die Kernkapitalquote der Sparkassengruppe betrug 7,8 Prozent nach 7,4 Prozent im Vorjahr. Wegen des höheren Eigenkapitals fiel die Eigenkapitalrendite vor Steuern auf 10 Prozent von 10,7 Prozent im Jahr 2003 - eine im internationalen Vergleich sehr magere Rentabilität. Die weltgrößte Bank Citibank schafft fast 17 Prozent, die niederländische ABN Amro sogar 31 Prozent.

ftd.de, 16.03.2005
© 2005 Financial Times Deutschland, © Illustration: AP