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GEW geht auf Distanz zur Bertelsmann
Stiftung Ziele nicht miteinander zu vereinbaren
Die GEW ist auf Distanz zur Bertelsmann-Stiftung gegangen. Über
Kontaktpflege und Positionsaustausch hinaus wird die
Bildungsgewerkschaft nicht mit der Stiftung zusammenarbeiten. Die
Delegierten begründeten ihren Beschluss auf dem Nürnberger
Gewerkschaftstag damit, dass die Ziele der beiden Organisationen nicht
miteinander zu vereinbaren seien, auch wenn es punktuelle
Überschneidungen einzelner bildungspolitischer Vorstellungen gebe.
Während die bildungspolitischc Leitlinie der GEW von Prinzipien
wie Öffentlichkeit, Staatlichkeit, Steuerfrnanzierung und
Demokratie geprägt sei, steht die Bertelsmarin-Stiftung für
Wettbewerb, Markt, Führung, Effizienz und Effektivität,
heißt es in dem Beschluss. Die GEW wehre sich dagegen, dass
unternehmerisches Handeln in allen Bereichen der Gesellschaft verankert
wird.
Der wachsende Einfluss der Bertelsmann-Stiftung ist auch das Resultat
des Rückzugs des Staates aus dem Bildungsbereich. Dabei fährt
die Stiftung eine Umnarmungsstrategie, um breite gesellschaftliche
Bündnisse zu schmieden. Die GEW will sich von dieser Strategie
weder einfangen lassen noch zu deren Gelingen beitragen. Sie lehnt
deshalb eine aktive und passive Mitarbeit ihrer Organe und
Funktionäre ab. Die Bildungsgewerkschaft will sich die
Unabhängigkeit erhalten, „marktorientierte politische Akteure wie
Bertelsmann offen und öffentlich zu kritisieren". Gleichzeitig
will sie sich dafür einsetzen, dass die Gemeinnützigkeit von
Unternehmensstiftungen einer besonders kritischen Prüfung
unterzogen wird. ( ur )