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GOLDRESERVEN

Verkauf von acht Tonnen ist Hans Eichel zu wenig

Berlin · 26. Dezember · rtr · Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) hat erneut die Entscheidung der Bundesbank kritisiert, bis September 2005 nur acht statt der möglichen 120 Tonnen Gold zu verkaufen. Er frage sich, warum die Bundesbank anders als 15 andere Notenbanken nicht mehr Reserven verkaufe, sagte Eichel am Samstag dem Hessischen Rundfunk. Die Gelegenheit sei günstig. Der Goldpreis sei derzeit hoch und niemand wisse, wie er sich in Zukunft entwickle. Vor einigen Tagen hatte Eichel erklärt, ein Verkauf von 120 Tonnen könne etwa eine Milliarde Euro Einnahmen bringen.

Die Bundesbank hatte sich unter dem neuen fünfjährigen Goldabkommen von 15 europäischen Zentralbanken die Option über einen Verkauf von 600 ihrer 3440 Tonnen Gold bis 2009 gesichert. Bis September 2005 hätte sie die erste Tranche veräußern können. Am Montag hatte die Zentralbank aber angekündigt, lediglich acht Tonnen zu verkaufen. Der Finanzminister warf der Bundesbank daraufhin indirekt vor, nicht sinnvoll mit Volksvermögen umzugehen. Mit dem Erlös aus dem Verkauf hätte sich der Gewinn der Bundesbank verbessert. Dieser fließt bis zu einer Grenze von 3,5 Milliarden Euro in den Bundesetat des Folgejahres. Eichel hat für 2005 zwei Milliarden Euro an Bundesbank-Gewinn eingeplant.

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Dokument erstellt am 26.12.2004 um 18:17:33 Uhr
Erscheinungsdatum 27.12.2004