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Oberhessische Zeitung (Alsfeld) vom 02.02.2005

Bürgerinitiative gegen Privatisierung

Initiatoren erfahren breite Unterstützung - Drastischer Stellenabbau befürchtet

MARBURG/GIESSEN (Ihe). Eine Bürgerinitiative will die geplante Privatisierung der Universitätskliniken Gießen und Marburg verhindern.

Unter dem Motto "Rettet die Uniklinika" soll das Bündnis am Donnerstagabend gegründet werden, wie Marita Kruckewitt von der Dienstleistungsgewerkschaft ver-.di und der Marburger Stadtverordnetenvorsteher Heinrich Löwer ankündigten. Die Initiative, die unter anderem Informationsveranstaltungen organisieren soll, stoße auf breite Unterstützung, sagte Kruckewitt.

Das Land will die beiden Unikliniken zum 1. Juli 2005 zusammenführen und Anfang 2006 in private Hände übergeben. Seit Januar bereitet eine Arbeitsgruppe unter Vorsitz von Hessens Wissenschaftsminister Udo Corts (CDU) die dafür nötigen Gesetzesänderungen vor. Auch mit der Auswahl der künftigen Betreiber werden sich die Mitglieder befassen. Mehrere Krankenhausketten haben Interesse an einer Übernahme angemeldet.

Die Personalräte der Unikliniken befürchten bei einer Privatisierung einen drastischen Abbau von Arbeitsplätzen und eine Senkung des Tarifniveaus. Außerdem ist ihrer Ansicht nach unklar, wie die Unabhängigkeit von Forschung und Lehre unter einem privaten Betreiber garantiert werden kann.