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Frankfurter Rundschau vom 03.06.98

Salzgitter starten mit 24 Mark

Mit der Börseneinführung der Salzgitter AG befindet sich das zweitgrößte
deutsche Stahlunternehmen wieder mehrheitlich in privaten Händen. Die Aktien

wurden gestern erstmals in Hannover und Frankfurt gehandelt. Der Ausgabekurs für die mehr als 34 Millionen Stückaktien war mit 23 Mark festgelegt worden. Die erste Notierung in Hannover lautete auf 24 Mark. Niedersachsens Ministerpräsident Gerhard Schröder sagte, die Übernahme der früheren Preussag Stahl habe sich als richtig erwiesen. Das Land mache mit der Privatisierung "keine Verluste, sondern einen ordentlichen Schnitt". Finanzminister Heinrich Aller sprach von einem zweistelligen Millionenbetrag.

VW erwägt Werk in Dresden
Volkswagen will bei einem Scheitern der Übernahme von Rolls-Royce ein eigenes Luxusauto in Deutschland herstellen. Entsprechende Pläne für den Bau eines neuen Werkes in Dresden will der Vorstand heute dem Aufsichtsrat vorstellen.

VNG steht weiter unter Druck
Nicht erfüllt haben sich die Erwartungen von Verbundnetz Gas (VNG). Der Leipziger Erdgasimporteur weist statt des angepeilten Gewinns für 1997 von 50 Millionen Mark nur einen Überschuß von 29,8 Millionen aus, wenig mehr als im Vorjahr. Das Management begründet dies mit dem wachsenden Wettbewerbsdruck und der Einflußnahme des Staates auf die Gaspreise. Der Umsatz stieg um eine halbe Milliarde auf 3,8 Milliarden Mark.

Obermeiers Stuhl wackelt
Der Aufsichtsrat des Mischkonzerns Viag wird nach Angaben aus Branchenkreisen am 22. Juni in einer außerordentlichen Sitzung über die Entlassung von Vorstandschef Georg Obermeier befinden. Der Konzern wollte das allerdings auf Anfrage nicht bestätigen. Aus dem Umkreis des Kontrollgremiums war verlautet, dieses habe sich bereits auf ein Ausscheiden Obermeiers verständigt. Nachfolger solle der Chef der Viag-Tochter SKW Trostberg, Wilhelm Simson, werden. Obermeier werde mangelnde Führungskompetenz und fehlende Teamfähigkeit vorgeworfen.

HMR verkauft Cassella-med
Der Pharmakonzern Hoechst Marion Roussel (HMR) verkauft seine Anteile von 75,5 Prozent an der Cassella-med in Köln. MCM Klosterfrau, die bisher schon 24,5 Prozent hielt, übernimmt nun den Rest. Cassella-med, Hersteller freiverkäuflicher Arzneimittel, setzte zuletzt mit 70 Beschäftigten rund 90 Millionen Mark um.