Zurueck zur Homepage
Bewag eingegliedert

Neuer Stromkonzern Vattenfall Europe steht

Mit der Eingliederung der Berliner Bewag ist der drittgrößte deutsche Stromkonzern Vattenfall Europe komplett. Nach Zustimmung der Bewag-Aktionäre auf der letzten Hauptversammlung des Berliner Traditionsunternehmens zur Verschmelzung wurde am Freitag auch das Ende der Bewag-Aktie nach mehr als 70 Jahren besiegelt.

HB/dpa BERLIN. Das Papier verschwindet zwar vom Kurszettel und wird in Vattenfall- Europe-Aktien umgetauscht. Auf dem Berliner Markt wird die Bewag jedoch weiter unter der bisherigen Marke agieren. Kleinaktionäre kritisierten auf dem Aktionärstreffen die Firmenbewertung und das Tauschverhältnis als zu niedrig.

Für die Eingliederung der Bewag stimmten am Abend 99,25 Prozent der Aktionäre. Dem neuen Verbund Vattenfall Europe AG (Berlin) gehören neben der vor fast 120 Jahren gegründeten Bewag bereits die Hamburgischen Electricitätswerke (HEW) sowie die Veag und Laubag an. Der Zusammenschluss war eines der kompliziertesten Fusionsvorhaben der deutschen Stromwirtschaft. Die finanzstarke Bewag ist mit zwei Millionen Haushaltskunden wesentlicher Teil des Verbundes, der 2002 mit 17 500 Beschäftigten 7,2 Milliarden Euro umsetzte. Die Bewag gehört über die HEW bereits zu rund 90 Prozent dem schwedischen Staatskonzern Vattenfall, der Rest ist Streubesitz.

Vor der Verschmelzung verbuchte die Bewag noch einen kräftigen Gewinnrückgang. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2002/03 (30. Juni) lag das Vorsteuerergebnis mit 90 Millionen Euro deutlich unter Vorjahresniveau. Als Grund wurden geringere Zuflüsse aus eingespeistem Kraft-Wärme-Strom sowie weitere Rückstellungen für Vorruhestandsregelungen genannt. Das um außerordentliche Faktoren bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verringerte sich von 278 Millionen auf 247 Millionen Euro.

HANDELSBLATT, Freitag, 31. Januar 2003, 20:32 Uhr