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Bedenken gegen Flowers
Einstieg des privaten Investors bei HSH Nordbank stößt
auf Kritik
Mit Missfallen wird in der deutschen Sparkassen-Organisation die
Beteiligung von John Christopher Flowers an der HSH Nordbank quittiert.
Der US-Finanzinvestor steht an der Spitze einer Gruppe, die für
1,25 Milliarden Euro knapp 27 Prozent an dem norddeutschen Institut
erwirbt.
Frankfurt a.M. - Gregor Böhmer ist "not amused". Mit diesen Worten
kommentiert der Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes
Hessen-Thüringen den Einstieg des US-Finanzinvestors Flowers bei
der HSH Nordbank und die daraus resultierende mögliche
Verpflichtung, über den Haftungsverbund der S-Finanzgruppe
geschäftliche Risiken aus dessen Engagement mittragen zu
müssen.
Gleichwohl weist er darauf hin, dass der von ihm geleitete regionale
Verband allein keine Lösung für dieses Problem
herbeiführen könne. Vor allem aber dürfe man
darüber nicht auf dem Marktplatz reden. Insofern verlangt
Böhmer "auch von Herrn Schmidt Disziplin". Werner Schmidt,
Vorstandschef der BayernLB, hatte bereits vor Wochen in Zweifel
gezogen, dass Landesbanken mit größeren privaten
Anteilseignern weiterhin Teil der öffentlich-rechtlichen Familie
und in der Sicherungseinrichtung für Einlagen bleiben
könnten. Die BayernLB, so Schmidt, werde jedenfalls kein Geld
ausgeben, um einer Landesbank mit privaten Aktionären in einer
ernsten Krise zu helfen.
Die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein sowie der Sparkassen-
und Giroverbandes Schleswig-Holstein hatten auf das Vorkaufsrecht
für das von der WestLB gehaltene Paket von rund 27 Prozent an der
HSH Nordbank verzichtet - und so den Weg für die
Flowers-Beteiligung frei gemacht. Auf deren Hauptversammlung am Freitag
soll die Übertragung der Aktien auf sieben institutionelle
Investorengruppen um Flowers beschlossen werden. Als neue
Aufsichtsräte sind Flowers und Ravi Shina vorgeschlagen. Letzterer
ist "Finanz- und Investmentberater" in London und gilt als Europachef
von Flowers. Die HSH Nordbank hebt hervor, dass jeder der
künftigen privaten Investoren weniger als zehn Prozent des
stimmberechtigten Kapitals halte. Jürgen Klotz
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Copyright © FR online 2006
Dokument erstellt am 03.10.2006 um 17:00:11 Uhr
Erscheinungsdatum 04.10.2006