Zurueck zur Vorseite
Zurueck zur Homepage
Bankservice-Gesellschaft breitet sich nach Rheinland-Pfalz aus
Tochterunternehmen von Fraspa und Naspa übernimmt zum
Jahreswechsel die Sparkassen-Dienstleistungsgesellschaft Bendorf
Die Bankservice-Gesellschaft
Rhein-Main (BSG) übernimmt zum Jahreswechsel einen Wettbewerber
aus dem eigenen, öffentlich-rechtlichen Lager: die
Sparkassen-Dienstleistungsgesellschaft Bendorf in Rheinland-Pfalz.
Frankfurt a.M. - Mit der Übernahme der Bendorfer avanciert die BSG
nach eigenen Angaben "zum größten
Zahlungsverkehrs-Dienstleister der Sparkassen-Finanzgruppe in Hessen
und Rheinland-Pfalz". Das Gemeinschaftsunternehmen von Frankfurter
Sparkasse (Fraspa) und Nassauischer Sparkasse (Naspa) werde vom
nächsten Jahr an rund 40 Millionen Zahlungsverkehrsbelege
bearbeiten, berichtet BSG-Chef Udo Brönner.
Neben den beiden Eigentümern zählen dann zwanzig weitere
Sparkassen, die Landesbank Rheinland-Pfalz und zwei Volksbanken zu den
Kunden des Unternehmens.
Die beiden Großsparkassen gründeten die BSG vor fünf
Jahren, um den beleghaften Inlandszahlungsverkehr preiswerter
abzuwickeln. In der Branche gilt: Je größer die Masse, desto
niedriger die Stückkosten. Brönner war daher von Beginn an
daran interessiert, nicht nur für die beiden Mutterhäuser
tätig zu sein.
Neue Kunden
In Kriftel, wo die Bank-Fabrik ihren Sitz hat, wurden pro Jahr
zunächst 20 Millionen Überweisungen und Schecks für die
Sparkassen in Frankfurt und Wiesbaden identifiziert, eingelesen,
codiert, archiviert und an Rechenzentren übertragen. Schon bald
nach Gründung konnte die BSG die Sparkasse Offenbach und die
Kreissparkasse Limburg als Kunden gewinnen. Zwei Jahre später
profitierte Manager Brönner von einem Tabubruch: Die Volksbank
Raiffeisenbank Main-Kinzig lagerte als erstes genossenschaftliches
Kreditinstitut die Abwicklung ihres beleghaften Zahlungsverkehrs an den
Dienstleister aus dem Sparkassenlager aus.
Mit der Übernahme des rheinland-pfälzischen Pendants sichert
die BSG ihre Zukunft. Da Überweisungsformulare immer seltener
benutzt werden - Mieten, Vereinsbeiträge et cetera werden
heutzutage in der Regel automatisch zum Monatsersten beleglos per
Dauerauftrag überwiesen - und obendrein das Homebanking mehr und
mehr an Bedeutung gewinnt, sind neue Kunden überlebensnotwendig
für Dienstleister wie die BSG. Andernfalls erreichen sie nicht
mehr die "kritische Masse", um profitabel arbeiten zu können. In
der Branche wird daher mit weiteren Übernahmen oder Fusionen
gerechnet, zumal in Hessen mit den Sparkassen-Dienstleistungszentren
Südhessen (Darmstadt) und Nordhessen (Homberg/Kassel) noch zwei
weitere Institute bestehen, die sich gegenseitig Konkurrenz bei der
Akquise machen - und im Moment noch ihr Heil im Aufbau der gleichen
neuen Geschäftsfelder suchen. Stichwort: zentrale
Dokumentenarchivierung.
Die Gesellschaft im rheinland-pfälzischen Bendorf, zwischen
Koblenz und Neuwied gelegen, steuert zwischen sechs und sieben
Millionen Belege jährlich zum Geschäft der BSG bei. Die
Krifteler hätten dafür einen "sehr moderaten Preis gezahlt",
sagt Harald Quensen, Vorstandsvorsitzender Frankfurter Sparkasse.
Zunächst wird die BSG an beiden Standorten tätig sein,
langfristig jedoch nur noch in Kriftel. Bernd Salzmann
[ document info ]
Copyright © FR online 2006
Dokument erstellt am 22.12.2006 um 16:44:02 Uhr
Erscheinungsdatum 23.12.2006