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FR vom 09.06.2006
Leserbrief
Zu: Zerschlagung
der Bahn abwehren (FR Wirtschaft vom 7. Juni)
Die Bahn retten
Die DB soll also getrennt und teilweise verkauft werden. Ich wohne in
England, wo die Bahn schon vor Jahren zerschlagen und an Investoren
verkauft wurde, und erfahre am eigenen Leib, welche Auswirkungen dies
hat. Seit der Privatisierung hat es zahlreiche Unfälle gegeben,
weil nicht genügend in Wartung und Sicherheit investiert wurde,
die Züge sind nur ausnahmsweise pünktlich (und hier zu Lande
gilt ein Zug, der lediglich fünf oder zehn Minuten Verspätung
hat, durchaus noch als pünktlich), Fahrkarten sind extrem teuer
(ironischerweise besonders für Pendler), die Züge sind
veraltet und so schmutzig, dass man sich nicht hinsetzen mag, im Herbst
fallen zahlreiche Züge aus, da sich - überraschenderweise -
Blätter auf den Schienen befinden (das ist kein Beispiel
englischen Humors, sondern Realität!), und nicht profitable
Strecken werden nicht befahren. In England fährt nur mit dem Zug,
wer unbedingt muss. Vor einer Zerschlagung der Bahn sollte man
vielleicht einmal über die Grenzen schauen und prüfen, ob das
wirklich so eine gute Idee ist!
Andrea Buselmeier, Harpenden