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Bahnaktion 2006   attac-muenchen.org

Bahnhofsbesetzung von Attac und ROBIN WOOD gegen Börsengang der Bahn  Themenkategorie: Attac München

PM von Attac München und ROBIN WOOD, 12.10.2006

Attac und ROBIN WOOD besetzen Münchner Hauptbahnhof

Mit einer spektakulären Protestaktion im Münchner Hauptbahnhof machten 35 AktivistInnen von Attac München und ROBIN WOOD am 12. Oktober 2006 um 18.00 Uhr auf die bevorstehende "Jahrhundertentscheidung" aufmerksam: den geplanten Verkauf der Deutschen Bahn an Großinvestoren wie finanzkräftige Konzerne und Banken.

In einer Punkt 18 Uhr gestarteten Überraschungsaktion hängte ein Kletterteam ein großes Transparent über den Durchgang zwischen Gleisen und Schalterhalle. Zu lesen war der Slogan "BahnFAIRkehr für alle - Privatisierung stoppen". Gleichzeitig platzierten sich AktivistInnen auf den Bahnsteigen und verteilten Flugblätter gegen den geplanten Börsengang an die Reisenden. Das Publikum zeigte großes Interesse an dieser ungewöhnlichen Aktion und dem angebotenen Informationsmaterial, während das unvorbereitete Bahnhofspersonal sich zunächst zu Beratungen zurückzog. Erst nach über 20 Minuten wurde die Aktion durch ein größeres Polizeiaufgebot ohne Auseinandersetzungen beendet. Auf Seiten der DemonstrantInnen waren ca. 35 Personen beteiligt.

Zum Hintergrund der Aktion:

Der Deutsche Bundestag wird voraussichtlich noch im Oktober 2006 über den so genannten Börsengang der Deutschen Bahn entscheiden. Debattiert werden derzeit vor allem verschiedene Verkaufsszenarien. Ob die Bahn überhaupt verkauft werden soll, ist jedoch noch gar nicht entschieden - und alles spricht gegen einen Verkauf.

Die Bahn ist öffentliches Gut, aus Steuermitteln finanziert. Der Gesamtwert der Anlagen, von Schienennetz, Zügen, Bahnhofsgebäuden wird auf über 100.000 Millionen Euro geschätzt. Für nicht mal ein Zehntel soll dieses öffentliche Vermögen an Investoren verkauft werden. "Im Klartext: Die Steuerzahler finanzieren auf Jahre hinaus die Gewinne der Investoren und müssen darüber hinaus weiterhin für die garantierten staatlichen Zuschüsse aufkommen.", kritisierte Bernd Michl, Mitglied des Koordinierungskreises von Attac München.

Die Folgen eines möglichen Verkaufs sind bereits in England zu sehen: Stilllegung "unrentabler" Strecken, Massenentlassungen, explodierende Preise, Fahrplan- und Tarifchaos. Der Slogan "Fit für die Börse" wirft bereits jetzt seine Schatten voraus: Einsparungen an Personal und Service, Preissteigerungen, Verzicht auf notwendige Investitionen.

Bernd Michl betont: "Mobilität ist ein Grundrecht und darf nicht von Renditejägern ausgeschlachtet werden. Dem ungebremsten Boom des Straßenverkehrs und dem damit verbundenen Ressourcenverbrauch kann nur durch Verbesserung des Schienenverkehrs begegnet werden, nicht durch seine Veräußerung an Fremdunternehmen." Dass es auch anders geht, zeigt die Schweiz: Sie bietet das beste Beispiel für eine gut funktionierende und bürgernahe Bahn in öffentlicher Hand.

 
Weitere Informationen zur Kampagne "Bahn für alle": http://www.bahn-fuer-alle.de/

Ansprechpartner vor Ort:
Hagen Pfaff, Attac München
Tel. 0175/7802690 und 089/30667832
presse@attac-m.org

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Erstellt von: Hagen, letzte Änderung: Donnerstag, 12. Oktober 2006 [21:11:29 UTC] von Hagen | Impressum / Copyright