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Oberhessische Zeitung (Alsfeld) vom 12.02.1999

Luxemburgische Arbed will bei Salzgitter einsteigen

Stahlriese und NordLB bestätigen Verhandlungen - Neuer Großkonzern wäre drittgrößter Stahlproduzent der Welt

HANNOVER/BRÜSSEL (AP) Die luxemburgische Arbed-Gruppe will bei der Salzgitter AG einsteigen und damit den drittgrößten Stahlhersteller der Welt vor Thyssen-Krupp schmieden Der Stahlriese und die NordLB bestätigten am Donnerstag in Brüssel und Hannover entsprechende Verhandlungen "Wir reden über eine Zusammenarbeit, was alles von einer Allianz bis zu einer Fusion sein kann", sagte der zustandige Arbed-Manager Yves Germeaux in Brüssel Die Gesprache sei weit gediehen, erklarte die NordLB. Der neue Stahlriese wurde es auf eine Jahresproduktion von rund 23 Millionen Tonnen Rohstahl und etwa 67500 Mitarbeiter bringen

Nach Informationen des "Handelsblatts" sollen die Verhandlungen noch in dieser Woche abgeschlossen werden Das Land Niedersachsen konnte sich damit schneller aus der Salzgitter AG zurückziehen als geplant Zusammen mit dem Großaktionär Norddeutsche Landesbank hält das Land Niedersachsen derzeit noch die Mehrheit an Salzgitter. Niedersachsen ist an dem Stahlunternehmen mit 25,5 Prozent beteiligt, die NordLB hält treuhänderisch 14 Prozent für einen Mitarbeiterfonds und inzwischen weitere 28 Prozent aus Aktienrückkaufen. Niedersachsen und die NordLB hatten vor einem Jahr die damalige Stahltochter des Preussag-Konzerns übernommen, um einen Verkauf an die österreichische Voest Alpine Stahl AG und einen damit verbundenen Arbeitsplatzabbau zu verhindern Ende Mai wurden zwei Drittel der Anteile an der Börse weiterverkauft. Weil der Aktienkurs aber anschließend stetig fiel, kaufte die NordLB rund 28 Prozent der Anteile wieder zurück. Nieder-
sachsen wollte seine Sperrminontat ursprünglich für fünf bis sieben Jahre behalten. Das gesamte Unternehmen wird an der Börse mit einer Milliarde Mark bewertet..