von Paul Russmann, Forststr. 160 c, 70193 Stuttgart, Sprecher des Dahverbandes der Kritischen AktionärInnen Daimler- Chrysler
Zu Punkt 3 der Tagesordnung:
Der Vorstand wird nicht entlastet.
Begründung:
Der Vorstand hat folgende Fragen, die ich auf der Hauptversammlung 2002 gestellt habe nicht beantwortet, obwohl sie vorher sogar schriftlich eingereicht wurden:
An welche Staaten und in welcher Stückzahl - soweit erfassbar - wurden
im Geschäftsjahr 2001 Daimler/EADS-
Rüstungsgüter und Dual-use- Güter geliefert?
Wie hoch war der Gesamtumsatz mit Rüstungsgütern und mit Dual-use Gütern
2001?
Wurden und werden EADS-Rüstungsgüter seitens der türkischen Armee gegen
Kurden oder im Bürgerkrieg in Israel eingesetzt?
Hat die Dasa ihre hausinternen Rüstungsexportrichtlinien auch bei der
EADS umgesetzt?
Daimler/EADS ist an der Entwicklung neuer Atomraketen, z.B. der M 51,
beteiligt. Dagegen verbieten die 1991 verfassten Konzernrichtlinien beim
Export von Embargowaren, insbesondere von Verteidigungstechnik" den Daimler-
Mitarbeitern jegliche Mitwirkung bei ABC-Waffen und deren Komponenten
sowie bei der Errichtung von Produktionsstätten für solche Waren".
Weshalb beteiligt sich DaimlerChrysler an der Atomwaffenentwicklung der EADS, obwohl die eigenen Richtlinien dies ausdrücklich verbieten?
Teilt der Vorstand von DaimlerChrysler die Meinung des Internationalen Gerichtshofes, dass Atomwaffen generell völkerrechtswidrig" sind?
Wie steht der Vorstand von DaimlerChrysler zu der Absicht der DaimlerBeteiligung
EADS den Rüstungsanteil zu erhöhen?
Während Italien MIFF und MUSPA als Anti-Personen-Minen klassifiziert
und vernichtet hat, wirbt die RTG Euromunition (50prozentiges Tochterunternehmen
von Daimler/EADS) folgendermaßen für Submunitionsminen: to meet the customers
needs for each target scenario" und für die Mine MIFF in einem Prospekt
sogar mit der Drohung des Einsatzes gegen Minenräumfahrzeuge ( to egage
mine-clearingvehicles"). Wie bewertet der Vorstand diese Werbung?
Warum wurden auch im Jahr 2001 die Submunitionen bzw.Submunitionsminen MIFF und MUSPA unter den Namen PATS und PAAS in der Zeitschrift NATO's NATIONS angeboten?
Wieviele der Submunitionsminen MIFF und MUSPA wurden in den letzten drei Jahren produziert und wer waren die Empfängerländer?
Gibt es neue Aufträge für die Submunitionsminen MIFF und MUSPA?
Würde der Vorstand ein Ottawa-Abkommen begrüßen, dass das Ziel hat nicht die Anti-Personen-Minen zu ächten, sondern auch alle anderen Minentypen?"
Zu Punkt 4 der Tagesordnung:
Der Aufsichtsrat wird nicht entlastet.
Begründung:
Zahlreiche Aktionäre übertrugen den Kritischen AktionärInnen DaimlerChrysler, Arndtstr. 31, 70197 Stuttgart, Tel: 0711 - 608396, e-mail: orl@gaia.de , www.kritischeaktionaere.de im letzten Jahr ihre Stimmrechte, weil der Aufsichtsrat die Forderungen nach einem Ausstieg aus der Rüstungsproduktion und dem Rüstungsexport ignorierte.Daimler/EADS will den Rüstungsanteil in den kommenden Jahren bei der EADS sogar von 25 auf 30 % steigern. Mit anderen Worten: In Zukunft werden noch mehr Daimler/EADS-Waffen in alle Welt exportiert.
Zu den Daimler/EADS Waffen gehören die Submunitionsminen MIFF/PATS und
MUSPA/PAAS. Während Italien MIFF und MUSPA als Anti-Personen-Minen klassifiziert
und vernichtet hat, wirbt die RTG Euromunition (50prozentiges Tochterunternehmen
von Daimler/EADS) folgendermaßen für Submunitionsminen: to meet the customers'
needs
for each target scenario" und für die Mine MIFF in einem Prospekt sogar
mit der Drohung des Einsatzes gegen Minenräumfahrzeuge. ("to engagemine-clearing
vehicles").
Obwohl Atomwaffen generell völkerrechtswidrig" , ein Verbrechen gegen die Menschheit" und "moralisch verabscheuungswürdig" sind, setzt sich DaimlerChrysler über die Aussagen von Kirchen und Internationalem Gerichtshof bedenkenlos hinweg: Daimler/EADS ist auch an der Herstellung von Trägerraketen für Atomsprengköpfe (M-51-Programm) beteiligt. Damit verstößt Daimler gegen die hauseigenen Kontrollmaßnahmen beim Export von Embargowaren, insbesondere von Verteidigungstechnik" .
Der Kernsatz dieser Richtlinien verbietet DaimlerChrysler-Mitarbeitern die Beteiligung an der Herstellung von atomaren, biologischen und chemischen Massenvernichtungswaffen: So ist jegliche Mitwirkung bei ABC-Waffen und deren Komponenten sowie bei der Errichtung von Produktionsstätten für solche Waren ausgeschlossen."
Anstatt den dringend notwendigen Beitrag zur Umstellung der Arbeitsplätze
in der Rüstungsproduktion einzuleiten, hat der Aufsichtsrat der DaimlerChrysler
AG bislang die konzern(anteilige) Produktion von Waffen und Rüstungsgütern
ignoriert.