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Westfalen-Blatt (Bielefeld) vom 07.Dezember 1989.

Preussag AG: Gegenantrag aus Höxter

  Hannover/Höxter    (WB/in) Ein Höxteraner ist aufgebrochen, den  Kauf der  bisher bundeseigenen  Salgitter AG  durch die Preussag  AG zu  verhindern: Wilhelm  Rühl, Aktionär   des Hannoveraner Konzerns,  formulierte den  einzigen Gegenantrag zu der vom Preussag-Vorstand   vorgeschlagenen Satzungsänderung und Kapitalerhöhung.

Zur Begründung führt Rühl an, daß mit dem Salzgitter- Geschäft der Konzentrationsprozeß in der Wirtschaft "von  Staats wegen" vorangetrieben werde  - und das in einer Zeit, in der Stalinismus und Leninismus in der DDR abgebaut werden. Das Volksaktionärswesen, die breite Streung des Eigentums an Produktionsmitteln, werde damit "zum  Absurdum geführt". Der Preussag.- Vorstand  schlägt vor, den Gegenantrag aus Höxter abzulehnen
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Eine breite Streuung des Eigentums sei bei der geplanten Kapitalerhöhung gewährleistet.  Die Entscheidung fällt in einer außerordentlichen Hauptversammlung am 18. Dezember in Hannover. Große Chancen werden dem Antrag Rühls nicht eingeräumt..